Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe oder deren Metaboliten werden bereits seit dem Jahr
2012 in Niedersachsen in den Trinkwasseranalysen über die Niedersächsische Landesliste
(NiLaLi) bestimmt. Im Zuge der Novellierung der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) hat
die Stoffgruppe der Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) Grenzwerte erhalten.
Allerdings ist deren Bestimmung im Trinkwasser erst ab dem Jahr 2026 gesetzlich vorgeschrieben.
Neben der Novellierung der TrinkwV wurde am 11.12.2023 die Trinkwassereinzugsgebieteverordnung
(TrinkwEGV) als weiterer Baustein der EU-Richtlinie 2020/2184 „Qualität von Wasser
für den menschlichen Gebrauch“ veröffentlicht. „Überraschenderweise“ fand die EU-Verordnung
2020/741 „Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung“ ohne bisher verabschiedete
„Deutsche Gesetzgebung“ unter dem Stichwort „Water-ReUse“ den Weg zum Niedersächsischen
Landesgesundheitsamt (NLGA) und somit auch in den ÖGD. Polychlorierte Biphenyle (PCBs),
die Sünde der 60er und 70er, wurden anscheinend gerne in der Trinkwasserinstallation,
besonders als Korrosionsschutzanstrich und/oder als Fungendichtmasse, in Trinkwasserhochbehältern
eingesetzt.
Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt unterstützt beratend die niedersächsischen
Gesundheitsämter. Anhand von kleinen Fallbeispielen soll aufgezeigt werden, mit welchen
Fragestellungen die verschiedenen Gesundheitsämter an das NLGA herangetreten sind,
in wie weit das NLGA entsprechend unterstützen konnte und welche Fallkonstellationen
in Zukunft vielleicht erwartet werden könnten.
