Hintergrund: Der Hitzeschutzplan des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) sieht vor, die Bevölkerung
für das Thema Hitze zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, geeignete Schutzmaßnahmen
zu ergreifen. Dadurch sollen potentielle hitzebedingte Komplikationen und Todesfälle
vermieden werden. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die Umsetzung von klaren Interventions-
und Kommunikationskaskaden. Hierfür ist eine enge Verzahnung zwischen den betroffenen
Akteuren, insbesondere zwischen Pflegeheimen, Hausarztpraxen und dem Öffentlichen
Gesundheitswesen, erforderlich. Zuständigkeiten für Hitzeschutzmaßnahmen für ältere
Menschen wurden sowohl für Pflegeheime, hausärztliche Praxen als auch für Gesundheitsämter
ausgearbeitet, jedoch gestaltet sich deren Implementierung im Alltag herausfordernd.
Um ein besseres Verständnis über diese Problematik zu entwickeln, ist es unverzichtbar
den Ablauf innerbetrieblicher Hitzeschutzmaßnahmen in Pflegeheimen, sowie die Zusammenarbeit
mit externen Akteuren genauer zu betrachten. Ziel dieser Studie ist es, die spezifischen
Herausforderungen bei der Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen in Pflegeheimen zu identifizieren
und daraus Empfehlungen abzuleiten.
Methodik: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein qualitativer Forschungsansatz mit
Fokusgruppeninterviews gewählt. Die Interaktion zwischen den unterschiedlichen Teilnehmenden
soll dabei helfen, unterschiedlicher Sichtweisen zu explorieren, reflektieren und
potentiellen Lösungsansätze zu generieren. Ergänzend wird die Umsetzbarkeit von Lösungsansätzen
aus vorangegangenen Studien diskutiert, die eine weitere Befähigung des Pflegefachpersonals
und Einführung digitaler Kommunikationsstrukturen zwischen Pflegeheimen und hausärztlicher
Praxen vorsehen. Insgesamt wurden vier Teilnehmergruppen identifiziert, für die jeweils
ein spezifischer Interviewleitfaden entwickelt und geprüft wurde:
Leitungspositionen in Pflegeheimen (Heimleitung und Pflegedienstleitungen)
Pflegefachpersonen in Pflegeheimen (professionell pflegerisches Personal mit oder
ohne akademischen Abschluss)
Niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte
Vertreter der Land- und Stadtkreise, die für die Begehung und Überwachung von Pflegeheimen
zuständig sind (Heimaufsicht und Gesundheitsschutz)
Die Rekrutierung und Durchführung der Fokusgruppeninterviews werden Ende 2024 durchgeführt.
Die Rekrutierung der jeweiligen Berufsgruppen erfolgt durch unterschiedliche E-Mail-Verteiler
sowie durch das Snowball-Prinzip. Bei der Auswahl wird Wert daraufgelegt, dass die
Teilnehmenden sowohl aus dem ländlichen als auch städtischen Bereich aus möglichst
heterogenen Land- und Stadtkreisen aus Baden-Württemberg kommen. Es werden vier Fokusgruppeninterviews
mit jeweils etwa drei bis sechs Teilnehmenden anberaumt. Die Fokusgruppeninterviews
sollen jeweils ca. 1,5 Stunden dauern. In Ausnahmefällen wird auf Einzelinterviews
ausgewichen, wenn Gruppeninterviews nicht möglich sind. Die Interviews werden digital
aufgezeichnet, transkribiert und mit der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz
ausgewertet.
Ergebnisse /Diskussion: Die Ergebnisse dieser Studie werden auf dem Kongress vorgestellt und diskutiert.
Die aus dieser Studie gewonnen Informationen können als Anregung zur weiteren Entwicklung
und Verbesserung von Kommunikationsstrukturen zwischen Hausarztpraxen, Pflegeheimen
und Gesundheitsämtern verwendet werden.