Im März 2024 startete ein neues Projekt zur Kommunikation mit den Gesundheitsämtern
in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) – die Town Halls. Damit
sollen die Kommunikationsstrukturen gestärkt und den Akteuren und Akteurinnen vor
Ort ein Angebot zur Unterstützung gemacht werden.
In einer Stunde wird digital via Webex ein Präventionsthema vorgestellt und praxisrelevante
Informationen hierzu weitergegeben. Die erste Town Hall fand gemeinsam mit dem Robert
Koch-Institut (RKI) am 14. März zum Thema Rauchfrei statt. Die Themensetzung bietet
den Gesundheitsämtern ca. 2 bis 3 Monate Vorlaufzeit, um gegebenenfalls rechtzeitig
lokal zu agieren. So wird beispielsweise die Grippeschutzimpfung im September thematisiert
und der Aktionsmonat Rauchfrei im Mai wurde im März angekündigt. Als Veranstaltungstermin
hat sich der zweite Donnerstag im Monat in der Mittagszeit etabliert. Der inhaltliche
Aufbau orientiert sich am Public Health Action Cycle. Die Problembestimmung erfolgt
durch das RKI in Form von epidemiologischen Daten zum Thema. Diese Fakten können lokal
zur internen und externen Kommunikation genutzt werden. Die Strategieformulierung
und unterstützende Angebote zur Umsetzung vor Ort werden durch die BZgA und/oder einen
entsprechenden Partner erläutert. Ziel ist, dass neben der Weitergabe von Informationen
und Unterstützungsangeboten am Ende sowohl eine Diskussion in der Veranstaltung als
auch individuelle Kontakte aufgebaut werden. Die Themenwahl orientiert sich sowohl
an den geäußerten Bedarfen von Teilnehmenden als auch an aktuellen Ereignissen und
Projekten auf Bundesebene.
Die bisherigen Themen umfassten
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Rauchfrei
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Hitze
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Cannabisprävention
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Infektionsschutz: Kinder und Hygiene
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Organspende/Agora
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Über Sepsis aufklären
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Grippeschutzimpfung
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HIV und STI
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Diabetes
Die Anmeldezahlen liegen nach der Etablierung monatlich zwischen 200 und 750. Die
Town Halls erhalten jeden Monat durch die Ärztekammer die Zertifizierung als Fortbildungsveranstaltung.
Eine Evaluation erfolgt mittels eines eigenen Onlinefragebogens. Die Organisation
und inhaltliche Ausgestaltung wird kontinuierlich verbessert und orientiert sich an
den Evaluationsergebnissen. Bisherige positive Effekte waren:
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Verbesserung der Abstimmungen zu einem Thema zwischen den beteiligten Institutionen
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Anpassung des Angebots der BZgA an Bedarfe vor Ort wie bspw. Individualisierung von
Materialien für den Gebrauch in der Kommune
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Bekanntmachung der Ansprechbarkeit der BZgA für Gesundheitsämter
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Erhöhung der Abflusszahlen der Materialien.
Das Konzept kann auf weitere Fortbildungsveranstaltungen auf Landesebene oder kommunaler
Ebene übertragen werden.