Lange Zeit wurde die Tätigkeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst marginal im Medizinstudium
behandelt. Eine Auswirkung sind Personalengpässe, weshalb einige Bundeländer Studienplatzquoten
für den ÖGD zur Stellendeckung einrichteten. Mittlerweile bieten immer mehr Universitäten
die Möglichkeit, das Praktische Jahr oder ein Wahlfach im ÖGD zu absolvieren. Dabei
gibt es nach der Approbationsordnung mit dem Querschnittsbereich: Gesundheitsökonomie,
Gesundheitssystem und Öffentliches Gesundheitswesen bereits einen vorgeschriebenen
Kurs, um alle Studenten zum ÖGD zu unterrichten. Jedoch füllen die Universitäten die
Inhalte wegen Fachlücken zumeist nur geringfügig aus. Um den ÖGD adäquat zu präsentieren,
wurde ein Onlinekurs entwickelt. Darin erklären Vertreter unterschiedlicher Instanzen
der Selbstverwaltung und des öffentlichen Gesundheitsdienstes ihre Arbeit. Die Videos
werden im Onlinekurs didaktisch aufbereitet, indem Fragen/Aufgaben ergänzt werden.
Um den Lernerfolg mit dem Onlinekurs nachzuweisen, wurde eine Studie zur Lernerfolgsmessung
durchgeführt.
Die Studie untersucht den Lernerfolg des Onlinekurses im Vergleich zum klassischen
Seminarformat. An der Justus-Liebig-Universität Gießen bearbeiteten die Studierenden
den Onlinekurs, während an einer anderen Universität ein traditionelles Seminarformat
durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 275 Studierende einbezogen, die Wissensvergleichsfragen
beantworteten. Die Daten wurden deskriptiv und mittels Mann-Whitney-U-Test ausgewertet.
In den Vergleichsfragen schnitten die Studenten mit Bearbeitung des Onlinekurses höchst
signifikant mit hoher Effektstärke besser ab als Studenten, die Seminare/Vorlesungen
besuchten.
Die Ergebnisse belegen die hohe Qualität des Onlinekurses, der bereits an mehreren
Universitäten eingesetzt wird. Der Onlinekurs ist ein wertiges Lehrformat insbesondere
für Universitäten ohne fachlich zugehörige Institute. Durch den Einbezug der Experten
aus Ämtern sind die Inhalte praktisch ausgerichtet und öffnen den Blick für das Tätigkeitsfeld.