Zielsetzung Untersuchung der Sicherheit und des klinischen Outcomes neuer Interventionstechniken
bei der Genikulararterienembolisation
Material und Methoden In dieser prospektiven klinischen Studie wurden insgesamt 43 Patient:innen mit Gonarthrose
(Kellgren und Lawrence Grad 2-4) eingeschlossen. Periinterventionelle Daten, wie Gefäßzugang,
embolisierte Gefäßäste, Embolisatmenge, Durchleuchtungszeit und Strahlendosis, wurden
erhoben. Postinterventionell wurden im Abstand von 2, 3 und 12 Monaten das Ausmaß
der Schmerzreduktion und der funktionellen Verbesserung sowie das Vorkommen unerwünschter
Ereignisse mittels standardisierter Fragebögen erfasst.
Ergebnisse Alle Embolisationen wurden über ein koaxiales Kathetersystem bestehend aus einem
4F-Cobra-Katheter und einem Mikrokatheter durchgeführt, ohne die Nutzung einer Schleuse.
Als Embolisat wurde ein Gemisch aus Kontrastmittel (10 ml Accupaque 300 mg/ml) und
Mikrosphären (100-300 μm Embosphere) eingesetzt. In einer Sitzung wurden mindestens
drei Gefäßäste embolisiert mit folgender Häufigkeit: Inferiore laterale Genikulararterie
(77%), Superiore laterale Genikulararterie (74%), Deszendierende Genikulararterie
(74%). Das durchschnittlich in einer Sitzung applizierte Gesamtvolumen an permanentem
Embolisat betrug 3,6±1,3 ml, mit einem Maximum von 6,8 ml. Die durchschnittliche Durchleuchtungszeit
betrug 29±11 Minuten und das Dosisflächenprodukt lag bei 40,84±26,21 Gy/cm². Bei allen
Patienten kam es zu einer Schmerzreduktion und einer Verbesserung der Alltagsfunktionalität,
die auch 12 Monate nach Intervention anhielt. Signifikante Unterschiede im Outcome
zwischen den verschiedenen Arthrose-Graden zeigten sich nicht. Es wurden keine Komplikationen
beobachtet.
Schlussfolgerungen Die Embolisation mehrerer Genikulararterien in einer Sitzung und die Applikation
höherer Embolisatmengen von bis zu 6,8 ml ist sicher und effektiv zur Schmerzlinderung
und Verbesserung der Funktionalität bei Patienten mit symptomatischer Gonarthrose,
unabhängig vom Schweregrad.