Zielsetzung Integrierte Biomarker für das Überleben von Patienten mit gastroenteropankreatischen
neuroendokrinen Tumoren (GEP-NETs), die mit einer Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie
(PRRT) behandelt werden, sind immer noch begrenzt. Das Ziel dieser Studie besteht
in der Identifikation von Prädiktoren für das progressionsfreie Überleben (PFS) bei
Patienten mit GEP-NETs unter PRRT.
Material und Methoden Die retrospektive Single-Center-Studie umfasste 178 Patienten mit GEP-NETs, die mindestens
zwei aufeinanderfolgende PRRT-Zyklen mit [177Lu]Lu-DOTA-TATE erhielten und vor und
nach Therapie mit Somatostatinrezeptor-(SSTR-)PET/CT untersucht wurden. Zu Beginn
der Studie wurden der Krenning-Score sowie klinische Parameter erfasst. Die Definition
des PFS erfolgte basierend auf der Entscheidung eines multidisziplinäres GEP-NET-Tumorboards.
Ergebnisse Die univariante Analyse ergab bei Studienbeginn, dass ein Krenning-Score 3, erhöhte
Werte der Chromogranin A (> 200 ng/dl) und neuronenspezifischen Enolase (> 25 ng/dl)
signifikante (p<0,05) Prädiktoren für ein kürzeres PFS sind. Des Weiteren wiesen ein
Ki-67-Index >5%, die Lokalisation der Primarius im Pankreas, Erythrozytenwerte>4 Mio./µl,
C-reaktives Protein>1 mg/dl sowie Albumin<4,1 g/dl bei Studienbeginn eine signifikante
Korrelation (p<0,05) mit einem kürzeren PFS auf. In der multivariaten Analyse konnten
der Krenning-Score 3, CgA>200 ng/ml, NSE>35 ng/ml sowie ein Ki-67-Index >5% bei Studienbeginn
als signifikante (p<0,05) Faktoren für ein kürzeres PFS identifiziert werden. Die
Berücksichtigung des Krenning-Scores bei Studienbeginn führte zu einer signifikanten
Verbesserung des Cox-Regressionsmodells (p<0,05). Lediglich der Ki-67-Index wies einen
geringfügig höheren z-Score als der Krenning-Score bei Studienbeginn auf (z=2,55 vs.
z=2,41).
Schlussfolgerungen Die vorliegende Studie demonstriert den zusätzlichen prognostischen Wert des Krenning-Scores
in Kombination mit etablierten klinischen Parametern für Patienten mit GEP-NET unter
PRRT.