Rofo 2025; 197(S 01): S54
DOI: 10.1055/s-0045-1802824
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Nuklearmedizin

Klassifikation der kardialen Beteiligung bei Long COVID Patienten mittels hybrider CMR/FDG-PET-Bildgebung

Authors

  • P Krumm

    1   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • H Dittmann

    2   Universitätsklinikum Tübingen, Nuklearmedizin und Klinische Molekulare Bildgebung, Tübingen
  • J Brendel

    1   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • K Nikolaou

    1   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • M Gawaz

    3   Universitätsklinikum Tübingen, Kardiologie und Angiologie, Tübingen
  • C la Fougère

    2   Universitätsklinikum Tübingen, Nuklearmedizin und Klinische Molekulare Bildgebung, Tübingen
  • S Greulich

    3   Universitätsklinikum Tübingen, Kardiologie und Angiologie, Tübingen
 
 

    Zielsetzung Die Studie untersucht die Machbarkeit und den diagnostischen Nutzen der kombinierten Herz-Magnetresonanztomographie (CMR) und 18F-Fluordesoxyglukose-Positronen-Emissions-Tomographie (FDG-PET), um 1) kardiale Beteiligungen zu erkennen und 2) zwischen chronisch aktiven und abgeheilten Veränderungen zu unterscheiden.

    Material und Methoden Insgesamt wurden 35 Long-COVID-Patienten (Durchschnittsalter 35±14 Jahre; 51% weiblich) prospektiv eingeschlossen. Nach einer diätetischen Vorbereitung zur Unterdrückung der physiologischen FDG-Aufnahme im Herzmuskel konnten 32 Patienten erfolgreich einer hybriden CMR/FDG-PET-Untersuchung unterzogen werden. Die kardiale Beteiligung wurde anhand von CMR-Parametern (Late Gadolinium Enhancement (LGE), T1/T2/Extrazelluläres Volumen (ECV)-Mapping) und FDG-PET-Ergebnissen als chronisch aktiv, abgeheilt oder nicht vorhanden klassifiziert.

    Ergebnisse Von 32 Patienten mit vollständig verwertbaren Bilddaten zeigten 9 Patienten eine chronisch aktive kardiale Beteiligung, gekennzeichnet durch abnormale CMR-Befunde und fokale FDG-Aufnahme (CMR+, PET+). Bei 17 Patienten wurde eine abgeheilte kardiale Beteiligung festgestellt, ohne FDG-Aufnahme, aber mit CMR-Auffälligkeiten (CMR+, PET-). Bei 6 Patienten konnte keine kardiale Beteiligung nachgewiesen werden (CMR-, PET-). Der multiparametrische Ansatz ermöglichte eine präzise Klassifikation und zeigte eine erhebliche Variabilität der kardialen Veränderungen bei Long COVID.

    Schlussfolgerungen Die hybride CMR/FDG-PET-Bildgebung stellt ein wertvolles Verfahren zur Erkennung und Differenzierung von kardialen Veränderungen bei Long-COVID-Patienten dar. Diese Methode ermöglicht nicht nur die Unterscheidung zwischen chronisch aktiver und abgeheilter Myokarditis, sondern auch eine sichere Identifizierung von Patienten ohne relevante kardiale Beteiligung, was die gezielte klinische Betreuung unterstützt.


    Publication History

    Article published online:
    25 March 2025

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