Rofo 2025; 197(S 01): S67
DOI: 10.1055/s-0045-1802862
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie

PulMorph™: Ein neuartiger geometriebasierter Algorithmus zur Erkennung und Quantifizierung idiopathischer pulmonaler Fibrose im CT

AM C Böhner
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventio, Bonn
,
A Jacob
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Bonn, Bonn
,
A Isaak
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Bonn, Bonn
,
C Pieper
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Bonn, Bonn
,
J Luetkens
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Bonn, Bonn
,
D Kütting
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Bonn, Bonn
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) ist eine fortschreitende Lungenerkrankung, die durch übermäßige Ansammlung von fibrotischem Gewebe gekennzeichnet ist. Aktuelle Methoden zur Erkennung und Quantifizierung von IPF in CT-Aufnahmen basieren häufig auf maschinellem Lernen. Ziel dieser Studie ist die Vorstellung und Evaluierung von PulMorph™, eines neuentwickelten Algorithmus für die objektive Erkennung und Quantifizierung von IPF in CT-Aufnahmen, der einen rein geometrischen Ansatz verfolgt.

    Material und Methoden PulMorph™ ist ein bildmathematischer Ansatz, der als Makro-Plugin in die FIJI-Software integriert wurde. Zur Evaluation wurde ein Datensatz von 157 CT-Aufnahmen sowohl von IPF-Patienten (n=64) als auch von gesunden Kontrollpersonen (n=72 mit kompletter, n=21 in partieller Inspiration sowie in Atemmittellage) analysiert. Die IPF-Kohorte wurde mit Resultaten des kommerziellen IPF-Tools von Imbio Lung Texture Analysis verglichen. Die Performance von PulMorph™ wurde erfasst. Als Rechner kam ein MacBook Air mit M1-Chip zum Einsatz.

    Ergebnisse PulMorph™ ermöglicht die präzise und zuverlässige Erkennung und Quantifizierung von IPF, vergleichbar mit Imbio (R2=0.56). PulMorph™-Resultate korrelieren mit der Überlebensdauer (P=0.032). PulMorph™ berechnet die totale Lungenkapazität als Nebenprodukt. Analysedauer 24±8 s. Die Arbeitsspeicherbeanspruchung lag stets unter 800 MB.

    Schlussfolgerungen PulMorph™ ist eine robuste Alternative zu bestehenden Methoden zur IPF-Detektion und Quantifizierung. Durch den Verzicht auf maschinelles Lernen und die Notwendigkeit großer (Lern-)Datensätze stellt PulMorph™ ein Instrument zur generellen Quantifikation der Atemwege und des Lungenparenchyms dar.


    Publication History

    Article published online:
    25 March 2025

    © 2025. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag KG
    Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany