Zielsetzung Ziel dieser Studie war es, die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT)
bei jungen Männern im Alter von 50 Jahren mit normalen PSA-Werten zu analysieren.
Material und Methoden In dieser prospektiven Analyse im Rahmen der PROBASE-Studie wurden aufeinanderfolgende
Männer mit einem PSA-Wert unter 3 ng/ml und mpMRT untersucht. Männern, die im jungen
Alter durch PSA-Messung gescreent wurden, wurde eine anschließende mpMRT angeboten.
MRT-Parameter wurden bewertet, und Veränderungen in der peripheren Prostatazone (PZ)
wurden innerhalb repräsentativer Regionen von Interesse (ROIs) hinsichtlich T2w-Veränderungen,
ADC-Werten und dynamischer Kontrastmittelanreicherung (DCE) charakterisiert.
Ergebnisse Es wurden 47 Männer (47–52 Jahre) mit einem medianen PSA-Wert von 1,22 ng/ml (0,47–1,79
ng/ml) zwischen 09/2021 und 03/2022 eingeschlossen. Es zeigte sich eine mediane PI-RADS-Klassifikation
von 2 bei niedrigen Prostatavolumina (Median 27 ml). Eine PI-RADS-3-Klassifikation
trat bei 45% der Männer auf, einschließlich derjenigen mit höheren PSA-Werten (Median
1,51 ng/ml). Folglich wurde bei keinem der Männer eine Biopsie durchgeführt. Während
der Nachbeobachtungszeit (>24 Monate) wurde bei diesen Männern kein Prostatakrebs
(PC) festgestellt. 30% der Männer wiesen eine vergrößerte Hyperplasie der TZ auf.
In der PZ wurden diffuse T2w-Veränderungen bei 81% der Männer beobachtet. Die niedrigsten
und höchsten mittleren ADC-Werte lagen bei 1230±197 bzw. 1819±174 [×10−³ mm²/s].
Schlussfolgerungen Bei jüngeren Männern im Alter von 50 Jahren mit normalen PSA-Werten war es unwahrscheinlich,
dass klinisch signifikanter PC im MRT vorliegt. Jedoch waren diffuse T2w-Hypointensitäten
und DCE-Anreicherungen der PZ sehr häufig und führten zu einem höheren Anteil an PI-RADS-3-Klassifikationen.
Das MRT-Erscheinungsbild in diesen Fällen scheint eher altersbedingt oder entzündlich
zu sein, da keine PC-spezifischen ADC-Werte vorlagen, dennoch kann PC nicht mit Sicherheit
ausgeschlossen werden.