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DOI: 10.1055/s-0045-1802933
Congenital hairy polyp als seltene Ursache für neonatale Atemwegsobstruktion
Einleitung Der congenital hairy polyp (CHP) ist ein seltener benigner Tumor des Mund-Nasen-Rachenraums embryonalen Ursprungs mit Anteilen vom Ektoderm und Mesoderm. Die Ätiologie ist noch nicht vollständig geklärt. Ein CHP kann ursächlich für eine kongenitale Obstruktion der oberen Atemwege sein. Typische klinische Zeichen sind postnataler inspiratorischer Stridor und Trinkverweigerung. Das Ausmaß der Symptome hängt von der Größe und Lokalisation sowie Beweglichkeit des Tumors ab.
Anamnese und Befund Ein reifes neugeborenes Mädchen präsentierte sich nach Spontanpartus mit einer Asphyxie aufgrund einer inspektorisch festgestellten, pränatal zuvor nicht diagnostizierten pharyngealen Raumforderung. Notfallmäßig erfolgte im Kreissaal eine Intubation zur Sicherung der Atemwege und anschließende Verlegung auf die neonatologische Intensivstation. Zur weiteren Abklärung führten wir eine MRT-Untersuchung durch. Es zeigte sich eine gestielte fetthaltige Raumforderung des Pharynx, die sich bis an das rechte Felsenbein erstreckte (s. [Abb. 1a-c]). Innen- und Mittelohrstrukturen waren unauffällig. Es wurde der V.a. das Vorliegen eines CHP gestellt. Am 5. Lebenstag erfolgte die operative transorale Exzision des Tumors (s. [Abb. 1d]). Die anschließende MRT-Untersuchung konnte die vollständige Tumorentfernung bestätigen. Postoperativ zeigte sich das Kind in gutem Allgemeinzustand ohne respiratorische Beeinträchtigung. Histologisch bestätigte sich die Diagnose eines CHP [1].


Diskussion Der Fall beschreibt einen CHP als sehr seltene Ursache für eine neonatale Atemwegsobstruktion. Präoperativ erforderlich ist die Durchführung einer Schnittbildgebung, bevorzugt der MRT, um die Tumorausdehnung zu beschreiben und Diagnose zu sichern sowie assoziierte Fehlbildungen auszuschließen. Wie in unserem Fall handelt es sich typischerweise um eine fetthaltige, Polypen-artige Raumforderung des Naso- oder Oropharynx, die nicht mit einem Malignom verwechselt werden sollte. Die operative Exzision ist als kurative Therapie empfohlen. Eine maligne Transformation wurde bis jetzt nicht beschrieben.
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Literatur
- 1 Sheng M., Mi Y., Gao F.. et al. Imaging features of pharyngeal hairy polyps in infants. Oral Radiol 37: 95-100 2021;
Publication History
Article published online:
25 March 2025
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Literatur
- 1 Sheng M., Mi Y., Gao F.. et al. Imaging features of pharyngeal hairy polyps in infants. Oral Radiol 37: 95-100 2021;

