Hintergrund Bei oberlappenbetontem heterogenen Lungenemphysem kann zur endoskopischen Lungenvolumenreduktion
die bronchoskopische Dampfablation (BTVA) durchgeführt werden. Wie von uns beobachtet
stellt sich die induzierte lokale Gewebereaktion trotz standardisierter Anwendung
6 Wochen nach der Intervention computertomographisch unterschiedlich dar.
Methode Es wurde eine Fallserie von 9 Patient:innen ausgewertet, die innerhalb von anderthalb
Jahren von uns an einem Oberlappen behandelt wurden. CT-morphologisch identifizierten
wir eine Gruppe mit reaktiver Pneumonitis und eine Gruppe mit ausschließlich peribronchitischer
Reaktion im Therapiebereich. Zur Frage der klinischen Relevanz wurden die Emphysem-CT-
und Lungenfunktionsparameter vor und 6 Wochen nach der Intervention untersucht und
verglichen.
Ergebnisse Es zeigte sich, dass das ct-quantifizierte präinterventionelle Emphysemvolumen des
Therapielappens in der Pneumonitisgruppe höher war als in der Peribronchitisgruppe.
Der Volumenreduktionseffekt stellte sich in den CT-Parametern der Pneumonitisgruppe
deutlicher dar. Demgegenüber konnte in der Lungenfunktion kein signifikanter Unterschied
der Ausgangswerte von Ein-Sekundenkapazität, Residualvolumen und totaler Lungenkapazität
zwischen den Gruppen als Prognoseparameter für das Ausmaß der Gewebereaktion nachgewiesen
werden.
Schlussfolgerung Je höher das ct-quantifizierte präinterventionelle Emphysemvolumen im Therapie-lappen
desto wahrscheinlicher ist eine Gewebereaktion im Sinne einer Pneumonitis. Die Ursache
für die unterschiedliche lokale Gewebereaktion bleibt unklar.