Pneumologie 2025; 79(S 01): S74
DOI: 10.1055/s-0045-1804701
Abstracts
C1 – Intensivmedizin und akute respiratorische Insuffizienz

Veränderungen im Sphingolipid-Stoffwechsel zur Risikoeinschätzung und Vorhersage des klinischen Verlaufs bei Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie

Authors

  • M Birner

    1   Jena University Hospital; Department for Anaesthesiology and Intensive Care Medicine, Jena University Hospital, Jena, Germany; und Center for Molecular Biomedicine (Cmb), Jena, Germany
  • K Stollberg

    1   Jena University Hospital; Department for Anaesthesiology and Intensive Care Medicine, Jena University Hospital, Jena, Germany; und Center for Molecular Biomedicine (Cmb), Jena, Germany
  • H Chung

    2   Universitätsklinikum Jena; Department of Neurology, Section of Translational Neuroimmunology, Jena University Hospital, Jena, Germany und Center for Sepsis Control and Care (Cscc)
  • C Svensson

    3   Leibniz Institute for Natural Product Research and Infection Biology – Hans Knöll Institute (Leibniz-Hki); Applied Systems Biology
  • D Wissenbach

    4   Universitätsklinikum Jena; Institut für Rechtsmedizin; Abteilung Toxikologie
  • J Rödel

    5   Jena University Hospital; University Hospital Jena; Medical Microbiology
  • T Figge

    3   Leibniz Institute for Natural Product Research and Infection Biology – Hans Knöll Institute (Leibniz-Hki); Applied Systems Biology
  • F Peters

    6   Universitätsklinikum Jena; Institut für Rechtsmedzin; Abteilung Toxikologie
  • G Rohde

    7   Mumc+; Department of Respiratory Medicine
  • J Rupp

    8   4department of Infectious Diseases and Microbiology, University Hospital Schleswig-Holstein, Lübeck; Capnetz-Stiftung, Hannover, Germany; und Department of Infectious Diseases and Microbiology, University Hospital Schleswig-Holstein, Lübeck; Department of Infectious Diseases and Microbiology
  • M Witzenrath

    9   Charité-Universitätsmedizin Berlin; Klinik für Pneumologie, Beatmungsmedizin und Intensivmedizin M.D.A. Schlafmedizin
  • G Markus

    10   Department of Anaesthesiology and Intensive Care Medicine, Center for Sepsis Control and Care (Cscc) and the Center for Molecular Biomedicine (Cmb), University Hospital Jena; Universitätsklinikum Jena
  • R Claus

    11   Jena University Hospital; Department of Anesthesiology and Intensive Care Medicine; Jena University Hospital
  • M Pletz

    12   Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene; Institute of Infectious Diseases and Infection Control; Jena University Hospital
  • C Stiftung

    13   Capnetz-Stiftung; Geschäftsstelle an der Medizinischen Hochschule Hannover
 
 

Fragestellung: Biomarker können klinische Entscheidungen und die Risikobewertung der Prognose bei ambulant erworbener Pneumonie (CAP) erleichtern. Während der CAP sind Rolle und Funktion eines Sphingomyelin-hydrolysierenden Enzyms (Saure Sphingomyelinase) und der generierten Ceramide im Hinblick auf eine mögliche schützende oder schädigende Rolle unklar. Auch eine unbeabsichtigte Hemmung des Enzyms als Folge einer unerwünschten Wirkung von Arzneimitteln, die bei anderer Indikation verabreicht werden, steht in Frage.

Ziele: Untersuchung, ob eine Störung des Sphingolipid-Stoffwechsels bei CAP mit dem Schweregrad und dem Ausgang in Verbindung steht.

Studienkohorte & Methoden: In einer prospektive Studie wurden mögliche Folgen einer erhöhten Sphingomyelinase-Aktivität und der resultierenden Sphingolipid-Veränderungen durch gezielte Sphingolipid-Analysen von Serum- und Vollblutproben einer alters- und geschlechtsgleichen Kohorte von CAP-Patienten mit unterschiedlichem Schweregrad zu Beginn des Krankenhausaufenthalts (CAPNETZ) untersucht. Ebenso erfolgte ein qualitativer Nachweis von Arzneistoffen, die als funktionelle Inhibitoren der Sphingomyelinase (FIASMA) bekannt sind. Korrelationen mit klinischen Parametern und zwischen verschiedenen CAP-Schweregradgruppen wurden mittels Korrelationsanalysen und ROC-Tests bewertet.

Ergebnisse: Es wurde eine Zunahme der Sphingomyelinase-Aktivität und der Bildung von Ceramiden festgestellt. Ein Überschuss an kurzkettigen Ceramiden und ein abnehmendes Verhältnis zwischen Ceramiden und Sphingosin-1-phospat ist mit einer Verschlechterung und einem ungünstigen Ausgang verbunden. Die prähospitale Behandlung mit FIASMA zeigte einen moderaten Effekt. ROC-Analysen unter Einbeziehung der Ceramidwerte zeigten eine Verbesserung der Vorhersagegenauigkeit des PSI.

Schlussfolgerungen: Wir definierten eine erhöhte Sphingomyelinase-Aktivität und einen gestörten Sphingolipid-Stoffwechsel zum Zeitpunkt des Krankenhausaufenthalts, wobei höhere Werte mit der Entwicklung eines komplizierten klinischen Verlaufs und einem ungünstigen Ergebnis in Verbindung gebracht wurden. Wir qualifizierten langkettige Ceramide, um den prädiktiven Wert der etablierten Scores zu verbessern.


Publication History

Article published online:
18 March 2025

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