Pneumologie 2025; 79(S 01): S98-S99
DOI: 10.1055/s-0045-1804759
Abstracts
D1 – Infektiologie und Tuberkulose

Anhaltende Hb-relevante alveoläre Hämorrhagie durch Infektion mit Burkholderia cepacia bei einem Patienten ohne strukturelle Lungenerkrankung

Authors

  • F Hildenstein

    1   Medizinische Klinik Mit Schwerpunkt Pneumologie und Beatmungsmedizin, Infektiologie, Onkologie und Rheumatologie; Klinikum Würzburg Mitte
  • M Held

    1   Medizinische Klinik Mit Schwerpunkt Pneumologie und Beatmungsmedizin, Infektiologie, Onkologie und Rheumatologie; Klinikum Würzburg Mitte
  • S Baron

    1   Medizinische Klinik Mit Schwerpunkt Pneumologie und Beatmungsmedizin, Infektiologie, Onkologie und Rheumatologie; Klinikum Würzburg Mitte
 
 

    Wir berichten über einen Patienten, der sich zunächst unter dem Bild einer ambulant erworbenen Pneumonie bei uns vorstellte. An relevanten Vorerkrankungen bestanden unter anderem eine chronisch myelomonozytäre Leukämie sowie ein Zustand nach intestinalen Angiodysplasien. Unter antibiotischer Therapie mit Piperacillin/Tazobactam sowie Clarithromycin kam es zu einer raschen klinischen Besserung, bei Vollantikoagulation im Rahmen eines erstdiagnostizierten Vorhofflimmerns jedoch zu Hämoptysen, welche auch unter Pausieren der Antikoagulation sowie mehrfach täglicher Inhalation mit Tranexamsäure und Suprarenin nicht sistierten, mit einem Hb-Abfall einhergingen und zeitverzögert beide Lungenflügel betrafen. Pseudohämoptysen konnten ausgeschlossen werden. Eine immunologische Ursache oder Lungengerüsterkrankung ließ sich ebenso nicht nachweisen wie andere häufige und seltene mit Hämoptysen einhergehende Erkrankungen. Aus dem Bronchialsekret konnte schließlich Burkholderia cepacia angezüchtet werden. Unter einer doppelten antibiotischen Therapie mit Meropenem und Levofloxacin zeigten sich die Hämoptysen allmählich rückläufig, der Patient konnte am 28. Tag nach stationärer Aufnahme entlassen werden.

    Hämoptysen sind bei Cystischer Fibrose häufig. Ein Effekt von aus kolonisierenden Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa oder Burkholderia cepacia complex spp. freigesetzten Proteasen auf die Hämostase wird diskutiert. Bei unserem Patienten lag keine strukturelle Lungenerkrankung vor, die anhaltenden Hämoptysen ohne andere identifizierte Ursache waren vom Ausmaß bezüglich Menge und Zeit ungewöhnlich. Die vollständige Rückbildung unter antibiotischer Therapie spricht für eine kausale Bedeutung der Infektion mit Burkholderia cepacia für die Hämoptysen bei unserem Patienten.


    Publication History

    Article published online:
    18 March 2025

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