Einleitung Nur 23% der Erwachsenen erreichen aktuell die WHO-Richtlinien zur körperlichen Aktivität
[1]. Dabei ist ein ausreichendes Maß an körperlicher Aktivität gerade für junge Menschen
wichtig, um kognitive Leistungsfähigkeit sowie psychische und physische Gesundheit
zu stärken und gesundheitlichen Risiken vorzubeugen [2]
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[5]. Digitale mHealth-Services bieten eine vielversprechende Möglichkeit zur Förderung
der körperlichen Aktivität [6]. Diese Studie untersucht die körperliche Aktivität von Studierenden einer deutschen
Hochschule und deren Bereitschaft zur Nutzung eines partizipativ entwickelten, individualisierbaren
mHealth Service „futur.move“ zur Förderung körperlicher Aktivität.
Material und Methodik Es wurden 142 Studierende rekrutiert, um futur.move zu testen. Im Anschluss an das
Usertesting wurden soziodemografische Daten, Bewegungsgewohnheiten (EHIS-PAQ) [7], Technikbereitschaft (Kurzskala Technikbereitschaft) [8] sowie User Experience (UEQ) [9] in einer Online-Befragung erhoben. Die erhobenen Daten wurden anschließend deskriptiv
ausgewertet.
Ergebnisse Mehr als die Hälfte (60%) der Teilnehmenden erfüllten nicht die WHO-Richtlinien zur
körperlichen Aktivität. Zeitmangel wird von 76% als häufigste Barriere genannt. 93%
der Befragten nannten Gesundheitsvorteile als häufigsten Grund für körperliche Aktivität.
Vor dem Usertesting nutzen 52% bisher kein digitales Angebot zur Förderung der körperlichen
Aktivität, wobei sich die deutliche Mehrheit der Stichprobe als technikkompetent beschreibt
(Median=17, IQR=3; Maximalwert der Subskala 20). 74% der Teilnehmenden bewerteten
den Service mit gut oder besser, 58% würden ihn 2-3-mal pro Woche oder häufiger nutzen.
Zusammenfassung Diese Studie zeigt, dass viele Studierende die WHO-Richtlinien zur körperlichen Aktivität
nicht erfüllen. Dies unterstreicht den Bedarf an Möglichkeiten zur Förderung der körperlichen
Aktivität dieser Zielgruppe. Barrieren und Motive für körperliche Aktivität wurden
aufgezeigt. Der getestete individualisierbare, partizipativ entwickelte mHealth-Service
wurde positiv wahrgenommen. Die Mehrheit der Teilnehmenden zeigte Bereitschaft zur
Nutzung dieses digitalen Angebots, was auf das Potenzial des Service zur Gesundheitsförderung
hinweist. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage zur Weiterentwicklung des
Service. Im nächsten Schritt wird der Service hinsichtlich der in dieser Studie gewonnenen
Erkenntnisse überarbeitet, programmiert und longitudinal evaluiert.