Introduction: Um die Ernährungsversorgung aller Patienten im Krankenhaus zu sichern, muss die medizinische
Ernährung mitgedacht werden. Eine ausreichende und zielgerechte Auswahl von Nährlösungen
für die parenterale Ernährung ist hierfür entscheidend. Konkrete Empfehlungen zur
Bevorratung und zum Einsatz von Nährlösungen fehlen.
Objectives: In der vorliegenden Arbeit wurden mittels Querschnittstudie, Daten zur Vorratshaltung
und zum Einsatz von Nährlösungen in deutschen Krankenhäusern erhoben. Das Ziel war
die Ableitung von Empfehlungen für eine PE-Basisversorgung sowie die Analyse der Bedeutung
von Ernährungsteams.
Methods: Aus dem Verzeichnis der Krankenhäuser (KHV 2021) wurden Häuser mit Fachstationen
ermittelt. Diese wurden per E-Mail zur Teilnahme an einer onlinegestützten, anonymisierten
Befragung (Fragebogen) eingeladen. Neben den Kenndaten des Hauses wurden Fragen zum
Ernährungsteam gestellt. Konkrete Angaben zum Ist-Zustand und gewünschter Zustand
der PE-Vorratshaltung wurde mit Hilfe von Produktlisten (Dreikammbeutel) der aktuell
relevanten Anbieter Fresenius Kabi, B. Braun und Baxter ermittelt. Die Einsatzhäufigkeit
von Compoundings sowie Vitamin- und Spurenelementpräparaten wurde ebenfalls erfragt.
Results: Von den 346 angeschrieben Krankenhäuser nahmen 31 teil. 23 Krankenhäuser verfügen
über ein Ernährungsteam. Die Produkte von Fresenius Kabi werden in 22, die von B.
Braun in fünf und von Baxter in 14 Krankenhäuser eingesetzt. Die Vorratsmenge an Nährlösungen
war in Krankenhäusern mit einem Ernährungsteam geringer als in Häusern ohne Ernährungsteam.
Bei Vitaminen und Spurenelementen zeigte sich auch aufgrund von Lieferengpässen ein
sehr uneinheitliches Bild.
Besonders häufig eingesetzt und gewünscht sind Beutelgrößen mit 1 L und 1,5 L, um
alle Patienten adäquat zu versorgen. Hierbei scheint dem Hersteller nur eine untergeordnete
Rolle zuzukommen. Beutel ohne Elektrolyte werden weder gewünscht noch eingesetzt.
Bei den Vitaminen und Spurenelementen zeigt sich eine große Verunsicherung.
Conclusion: Diese Arbeit zeigt die Effizienz von Ernährungsteams, um eine angepasste parenterale
Versorgung für unterschiedliche Indikationen zu sichern. Dadurch werden Kosten eingespart,
da Compoundings nur in Ausnahmefällen benötigt werden. Um präzise Empfehlungen geben
zu können, sind jedoch weitere Studien erforderlich.