Aktuelle Ernährungsmedizin 2025; 50(02): e23
DOI: 10.1055/s-0045-1809135
Abstracts
POSTERS

Parenteralen Ernährung (PE) Im Krankenhaus: Welche Nährlösungen Werden In Deutschen Kliniken Eingesetzt?

S Hahn
1   Oecotrophologie
,
N A Nippert García
2   Oecotorphologie, Hochschule Fulda, Fulda
,
M Ferschke
3   varsanio Klinikum Frankfurt Höchst, Frankfurt a M, Germany
› Institutsangaben
 

Introduction: Um die Ernährungsversorgung aller Patienten im Krankenhaus zu sichern, muss die medizinische Ernährung mitgedacht werden. Eine ausreichende und zielgerechte Auswahl von Nährlösungen für die parenterale Ernährung ist hierfür entscheidend. Konkrete Empfehlungen zur Bevorratung und zum Einsatz von Nährlösungen fehlen.

Objectives: In der vorliegenden Arbeit wurden mittels Querschnittstudie, Daten zur Vorratshaltung und zum Einsatz von Nährlösungen in deutschen Krankenhäusern erhoben. Das Ziel war die Ableitung von Empfehlungen für eine PE-Basisversorgung sowie die Analyse der Bedeutung von Ernährungsteams.

Methods: Aus dem Verzeichnis der Krankenhäuser (KHV 2021) wurden Häuser mit Fachstationen ermittelt. Diese wurden per E-Mail zur Teilnahme an einer onlinegestützten, anonymisierten Befragung (Fragebogen) eingeladen. Neben den Kenndaten des Hauses wurden Fragen zum Ernährungsteam gestellt. Konkrete Angaben zum Ist-Zustand und gewünschter Zustand der PE-Vorratshaltung wurde mit Hilfe von Produktlisten (Dreikammbeutel) der aktuell relevanten Anbieter Fresenius Kabi, B. Braun und Baxter ermittelt. Die Einsatzhäufigkeit von Compoundings sowie Vitamin- und Spurenelementpräparaten wurde ebenfalls erfragt.

Results: Von den 346 angeschrieben Krankenhäuser nahmen 31 teil. 23 Krankenhäuser verfügen über ein Ernährungsteam. Die Produkte von Fresenius Kabi werden in 22, die von B. Braun in fünf und von Baxter in 14 Krankenhäuser eingesetzt. Die Vorratsmenge an Nährlösungen war in Krankenhäusern mit einem Ernährungsteam geringer als in Häusern ohne Ernährungsteam. Bei Vitaminen und Spurenelementen zeigte sich auch aufgrund von Lieferengpässen ein sehr uneinheitliches Bild.

Besonders häufig eingesetzt und gewünscht sind Beutelgrößen mit 1 L und 1,5 L, um alle Patienten adäquat zu versorgen. Hierbei scheint dem Hersteller nur eine untergeordnete Rolle zuzukommen. Beutel ohne Elektrolyte werden weder gewünscht noch eingesetzt. Bei den Vitaminen und Spurenelementen zeigt sich eine große Verunsicherung.

Conclusion: Diese Arbeit zeigt die Effizienz von Ernährungsteams, um eine angepasste parenterale Versorgung für unterschiedliche Indikationen zu sichern. Dadurch werden Kosten eingespart, da Compoundings nur in Ausnahmefällen benötigt werden. Um präzise Empfehlungen geben zu können, sind jedoch weitere Studien erforderlich.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. Mai 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany