Hintergrund Mehrheitlich konnten für die roboter-assistierte Thoraxchirurgie Vorteile bei perioperativen
Parametern ermittelt werden. Aber gibt es auch outcome-Daten, die ein minimal-invasives
Vorgehen bei großen Thymomen rechtfertigen ? Die Frage ist insbesondere angesichts
der 9. TNM-Novelle mit der neuen T1a/T1b -Restriktion durch die Größe des Thymoms
mit cutoff bei 5 cm relevant ?
Material und Methode In einer retrospektiven Analyse über einen Zeitraum von 21 Jahren zwischen Januar
2003 und Februar 2024 wurden 204 Patienten mit resektablen Thymomen untersucht. Die
Patienten wurden anhand der Größe der Thymome bis oder größer als 5 cm in 2 Gruppen
unterteilt. Alle Operationen erfolgten roboterassistiert mit einer adaptierten 4-Trokar-
Modifikation durch Einsatz eines zusätzlichen subxiphoidalen Trokars zur Ergänzung
der unilateralen 3-Trokar-Technik.
Ergebnis Die Studie umfaßte 114 Patienten (55.9%) mit kleinen Thymomen (ST) und 90 Patienten
(44.1%) mit großen Thymomen (LT). Bezüglich der Parameter Alter, Geschlecht, Anteil
älterer Patienten oder pathologischer Klassifikation höheren Risikos waren keine signifikanten
Unterschiede vorhanden. Die Operationsdauer in der LT-Gruppe war länger (p=0,009).
Es wurden keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen hinsichtlich chirurgischer Parameter
und des postoperativen outcomes für Gesamtüberleben (OS, p=0,25) und rezidivfreies
Überleben (RFS, p=0,43) ermittelt. Es gab keine 30 -Tage- Mortalität. Nach einem medianen
Follow-up von 61,0 Monaten (95% CI: 48,96-73,04) erlitten 4 Patienten ein Rezidiv
(1.96 %).
Schlussfolgerung Die roboter-assistierte Thymektomie ist technisch sicher und effektiv auch für die
Behandlung resektabler Thymome einer Größe über 5 cm. Nach einem medianen Follow-up
von 5 Jahren zeigten Patienten nach komplett resezierten großen Thymomen keinen Unterschied
für OS und RFS gegenüber Patienten nach Resektion kleiner Thymome. Die subxiphoidale
Modifikation der Roboter-Thymektomie ist aussichtsreich.