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DOI: 10.1055/s-0045-1810365
Korrelation der Leberfettquantifizierung mittels MRT und Ultraschall bei Patienten mit zystischer Fibrose
Hintergrund: Patienten mit zystischer Fibrose (CF) weisen zunehmend eine Leberbeteiligung auf, einschließlich einer Steatose hepatis. Ziel dieser prospektiven Studie ist die quantitative Erfassung des Leberfettgehalts bei CF-Patienten mittels Magnetresonanztomographie (multi-echo Dixon, mDixon) und Ultraschall (Attenuation Imaging, ATI) sowie die Analyse der Korrelation beider Methoden.
Methoden: Im Zeitraum von Mai 2024 bis Mai 2025 wurden bisher 19 CF-Patienten (13 weiblich, Durchschnittsalter 15,1 Jahre; Spannweite: 8–25 Jahre) in die Studie eingeschlossen. Im Rahmen der ersten Visite erfolgte eine abdominelle Sonographie mit Bestimmung der Lebergröße, Durchführung einer Scherwellenelastographie sowie quantitativer Messung der Schallgeschwindigkeitsdispersion mittels ATI ((m/s)/kHz). Zusätzlich wurde eine MRT der Leber durchgeführt (HASTE cor, T2 BLADE FS axial, mDixon axial). Die Leberfettquantifizierung erfolgte in der Sonographie durch eine kategoriale Einteilung (normal, mild, signifikant, schwer) sowie eine quantitative Messung der Dispersion. In der MRT wurde der prozentuale Leberfettanteil bestimmt und eine Einteilung in das Vorliegen einer hepatischen Steatose vorgenommen.
Ergebnisse: Bislang wurden 19 Patienten in die Studie eingeschlossen, bei denen sowohl die MRT-basierte Leberfettquantifizierung als auch die Ultraschalluntersuchung mittels ATI durchgeführt werden konnten. Die Datenerhebung und -auswertung befinden sich derzeit in der laufenden Phase.
Erste vorläufige Analysen deuten darauf hin, dass eine prinzipielle Übereinstimmung zwischen der sonographischen Kategorisierung der Leberverfettung mittels ATI und der quantitativen Leberfettbestimmung mittels mDixon-MRT besteht. Dabei zeigen sich erste Hinweise auf eine positive Korrelation zwischen den beiden Verfahren.
Die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Methoden werden im weiteren Studienverlauf systematisch untersucht. Ziel ist es, auf Basis einer größeren Fallzahl eine statistisch fundierte Aussage zur Korrelation, Sensitivität und Spezifität der sonographischen Methode im Vergleich zum MRT-Goldstandard treffen zu können.
Diskussion: Die Erhebung erster Daten zeigt, dass sowohl die ATI-basierte Ultraschalltechnik als auch die mDixon-MRT zur nicht-invasiven Erfassung des Leberfettgehalts bei CF-Patienten geeignet erscheinen. Erste Messungen deuten auf eine tendenzielle Übereinstimmung der beiden Verfahren hin, wobei sich Unterschiede insbesondere bei grenzwertigen Befunden zeigen könnten. Die nicht-invasive Diagnostik der Leberbeteiligung gewinnt in der CF-Versorgung zunehmend an Bedeutung, da sie wiederholbare, strahlenfreie Untersuchungen erlaubt. Das Studienkollektiv stellt eine repräsentative pädiatrische bis junge erwachsene CF-Kohorte dar, wodurch Rückschlüsse auf diese klinisch relevante Altersgruppe möglich sein werden. Weitere Auswertungen werden zeigen, ob sich ATI und MRT komplementär oder möglicherweise austauschbar zur Verlaufskontrolle und Früherkennung der Steatose einsetzen lassen. Die vollständige Analyse der Daten wird klären, inwieweit beide Verfahren sensitiv und spezifisch genug sind, um als Routinemethoden Eingang in die klinische Praxis zu finden.
Fazit Die kombinierte Anwendung von MRT-gestützter Leberfettquantifizierung und ATI-basiertem Ultraschall bietet vielversprechende Ansätze zur nicht-invasiven Erfassung der hepatischen Steatose bei CF-Patienten. Erste Daten deuten auf eine gute Korrelation zwischen beiden Verfahren hin. Die abschließende Analyse soll weitere Rückschlüsse auf die diagnostische Genauigkeit und klinische Anwendbarkeit zulassen.
Interessenkonflikt
Es besteht kein Interessenkonflikt.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
25. August 2025
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