Einleitung: Im Juli 2024 startete die Familien-Basierte, telemedizinische vs. Institutionelle
Anorexia nervosa Therapie (FIAT)-Studie. Studienziel: Vergleich der Wirksamkeit und
Sicherheit von Familien-Basierter Therapie (FBT) und naturalistischer Stationärer
Multimodaler Therapie (SMT) für Kinder und Jugendliche mit Anorexia nervosa (AN) und
stationärer Behandlungsindikation.
Methoden: Multizentrische, 1:1 randomisierte Nichtunterlegenheitsstudie in 19 Kliniken bundesweit
mit geplant 200 Patient*innen (8–17 Jahre), die bei einer der 10 teilnehmenden Krankenkassen
versichert sind. FBT kommt als telemedizinisches Stepped Care Modell zum Einsatz,
bei ausbleibendem Fortschritt erfolgt eine FBT-Intensivierung; bei ausbleibendem Behandlungserfolg
kann der Transfer in eine naturalistische SMT erforderlich werden. Ärztlich überwacht
wird die FBT-Gruppe in Präsenz im Studienzentrum. Primärer Endpunkt: Veränderung des
prozentualen medianen Body Mass Index zwischen Baseline und zwölf Monaten. Sekundäre
Endpunkte: AN-spezifische Psychopathologie, Bewegungsdrang, depressive Symptome, Nebenwirkungen,
Menstruationsstatus (Mädchen), Medikation, Veränderungsmotivation, Lebensqualität,
emotionale und finanzielle Belastung der Sorgeberechtigten, Behandlungszufriedenheit,
Familienfunktion, Behandlungskosten. Die Erhebungen erfolgen zu Studienbeginn, am
Ende der Intervention (FBT oder SMT), sowie sechs und zwölf Monate nach Studienbeginn.
In beiden Studiengruppen findet bei Bedarf eine Nachsorge in der Regelversorgung statt.
Ergebnisse: In 19 Studienzentren wurden jeweils 2 FBT-Therapeut*innen sowie weiteres Studienpersonal
(Ärzt*innen, Untersucher*innen) für die FIAT-Studie geschult.
Schlussfolgerung: Vorläufige Rekrutierungsfortschritte sowie erste Erfahrungen werden vorgestellt.