Einleitung: Adipositas ist mit zahlreichen kardiovaskulären Risikofaktoren assoziiert. Neben
Alter und Geschlecht könnten weitere Co-Faktoren diese Assoziation modifizieren. Anhand
eines großen Diabetes-Registers haben wir deshalb den Einfluss des Diabetestyps (Typ-1-Diabetes,
Typ-2-Diabetes, LADA-Diabetes) auf die Assoziation mit Hypertonie untersucht.
Methoden: Erwachsene mit Diabetes mellitus im Alter von 30–70 Jahren wurden anhand des DPV-Registers
(1995–2022) ausgewertet. Patienten mit anderen Diabetesformen wurden ausgeschlossen.
Pro Patient wurde das aktuellste Behandlungsjahr analysiert.
Ergebnisse: 1084 Patienten mit LADA (Diagnose ohne Insulinbedarf für 6 Monate und positiver
Nachweis von B-Zell-Antikörpern; Diagnosewechsel von Typ-2-DM aufgrund positiver B-Zell-AK)
wurden mit 4757 Typ-1- und 34.763 Typ-2-Diabetikern verglichen. Der mittlere BMI betrug
bei LADA 30,3 kg/m2, bei T1DM 27,01 kg/m2, bei T2DM 32,2 kg/m2; der Anteil der Hypertonie lag bei 67,8 %, 42,7 % und 62,6 %. Nach Adjustierung für
Alter, Diabetesdauer und Geschlecht war die Assoziation zwischen Hypertonie und BMI
am engsten bei LADA (r=0,36), gefolgt von T1DM (r=0,22) und T2DM (r=0,15). Diese Unterschiede
waren im Regressionsmodell mit Interaktionen signifikant (p<0,0001) und bestätigten
sich auch bei Patienten ohne antihypertensive Therapie (n=13.855).
Schlussfolgerung: Die Beziehung zwischen dem BMI und dem kardiovaskulären Risikofaktor Hypertonie
ist – abhängig vom Diabetestyp. Unabhängig von einer antihypertensiven Therapie ist
der Zusammenhang beim LADA-Diabetes am engsten.