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DOI: 10.1055/s-0045-1810515
Präklinische und klinische Adipositas: Integration von BMI, anthropometrischen Parametern und chronischen Erkrankungen zur Diagnose der Adipositas in der FoCus-Kohorte
Authors
Einleitung: Der neue Ansatz der klinischen Adipositasversucht die Komplexität der Adipositas über den BMI hinausgehend zu betrachten und integriert sowohl die zentrale Fettverteilung als auch Erkrankungen.
Methoden: In einer Sekundäranalyse der FoCus-Kohorte (n=1,792, Durchschnittsalter 51,56 Jahre±14,27, Frauen 63,1%) wurden anthropometrische und klinische Daten zur neuen Klassifizierung genutzt. Das Verhältnis von Taille zu Hüfte (WHR) und von Taille zu Körpergröße (WHtR) sowie dreizehn chronische Erkrankungen (z.B. Hypertonie oder erhöhte Lipidwerte) wurden miteinbezogen. Überprüft wurde mittels Kreuztabelle (Chi2-Test und Cohen’s Kappa) ob Personen mit den Klassifikationen nach BMI+WHR und BMI+WHtR übereinstimmend klassifiziert werden können.
Ergebnisse: Beide Klassifizierungen zeigten eine Übereinstimmung von 83,1%, wobei 16,9% der Fälle nicht übereinstimmten. Cohens Kappa betrug 0,78 (p<0,05). Bei beiden Klassifizierungen konnten jeweils 10,4% (WHtR) beziehungsweise 14,1% (WHR) der Personen nicht einer der neuen Kategorien zugeordnet werden. Hierbei handelte es sich um Personen mit einem BMI<25 kg/m2, die jedoch eine erhöhte Fettmasse und/oder chronische Erkrankungen aufwiesen.
Schlussfolgerung: Die neue Definition der klinischen Adipositas ermöglicht im Vergleich zu den etablierten Kriterien eine gute Einschätzung des Gesundheitsrisikos. Sie zeigt jedoch auch, dass Unterschiede in der Klassifikation in Abhängigkeit des gewählten anthropometrischen Parameters gibt und bestimmte Personen mit geringem/wünschenswertem Gewicht nicht klassifiziert werden können.
Publication History
Article published online:
15 September 2025
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Georg Thieme Verlag KG
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