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DOI: 10.1055/s-0045-1810524
(K)eine Essstörung: Differentialdiagnose Emetophobie
Authors
Einleitung: Emetophobie bezeichnet die Angst vor dem Erbrechen und wird als spezifische Phobie in den aktuellen Diagnosesystemen klassifiziert. Aufgrund dieser Angst zeigen manche Personen mit Emetophobie ein eingeschränktes Essverhalten (d.h. eine Einschränkung der Nahrungsmenge sowie eine eingeschränkte Nahrungsauswahl).
Methoden: Es wurde eine Meta-Analyse zu verschiedenen Charakteristika von Personen mit Emetophobie durchgeführt (z.B. Alter, Erkrankungsalter, Geschlecht, Komorbiditäten). Weiterhin wurden Routinediagnostikdaten von PatientInnen mit Emetophobie (n=70) und anderen spezifischen Phobien (n=40), die eine stationäre Behandlung in der Schön Klinik Roseneck (Prien am Chiemsee) erhielten, analysiert.
Ergebnisse: Das mittlere Alter lag bei 21–29 Jahren, das mittlere Erkrankungsalter bei 10 Jahren, der Anteil an weiblichen Personen bei 91% und die häufigsten komorbiden psychischen Störungen waren andere Angststörungen und Depression. Stationär behandelte Personen mit Emetophobie waren jünger, hatten einen niedrigeren Body-Mass-Index und berichteten eine geringere Lebenszufriedenheit als stationär behandelte Personen mit anderen spezifischen Phobien.
Schlussfolgerung: Bei Personen mit Emetophobie handelt es sich meist um weibliche Jugendliche und Frauen im jungen Erwachsenenalter. Aufgrund dieser Charakteristika sowie einem oftmals niedrigen Körpergewicht aufgrund eingeschränkter Nahrungsaufnahme besteht potenziell die Gefahr, Emetophobie fälschlicherweise als Essstörung zu diagnostizieren.
Publication History
Article published online:
15 September 2025
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