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DOI: 10.1055/s-0045-1810547
Ansätze Virtueller Realität in der Therapie von Menschen mit Adipositas
Authors
Einleitung: Anwendungen virtueller Realität (VR) stellen einen innovativen Ansatz in der Therapie von Menschen mit Adipositas dar. Um beispielsweise ein negatives Körperbild mit Auswirkungen auf die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Adipositas zu adressieren, kann die Nachahmung der realen Welt und realer Situationen im Rahmen einer virtuellen Umgebung genutzt werden.
Methoden: Neben einem Überblick zu VR-Anwendungen bei Adipositas werden Daten aus einer multizentrischen nicht-randomisierten kontrollierten Pilotstudie (DRKS00027906) präsentiert, bei der Erwachsene mit Adipositas virtuelle (VR-Intervention) oder nicht-virtuelle Körperbildübungen (nicht-VR-Intervention) erhielten.
Ergebnisse: In der Adipositastherapie wird die VR-gestützte kognitive Verhaltenstherapie u.a. mit Einsatz von Avataren erforscht. Im Rahmen des ViTraS-Projekts wurde die Pilotstudie mit insgesamt 66 Erwachsenen mit Adipositas (79% weiblich, Alter: 45±13 Jahre, BMI: 37±4 kg/m2) durchgeführt. Weder die VR-Intervention noch die nicht-VR-Intervention zeigten einen signifikanten Gewichtsverlust oder statistisch signifikante Unterschiede im Ernährungsverhalten und der Körperwahrnehmung über die Zeit (alle p>0,05). Die Zufriedenheit mit den virtuellen Körperbildübungen lag bei 4,1±0,8 von 5 Punkten.
Schlussfolgerung: Die VR-Intervention erwies sich in der vorliegenden Pilotstudie als funktionsfähig und war mit hoher Zufriedenheit bei den Teilnehmenden vergesellschaftet. Wie es bei vielen VR-Anwendungen der Fall ist, sind in Zukunft Langzeitstudien mit größeren Stichproben notwendig, um den Nutzen der Integration von VR-Technologie in eine bestehende Adipositastherapie zu untersuchen.
Publication History
Article published online:
15 September 2025
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