Z Gastroenterol 2025; 63(08): e391
DOI: 10.1055/s-0045-1810672
Abstracts | DGVS/DGAV
Freie Vorträge

Robotergestützte Versorgung inzisionaler Bauchwandhernien – unsere dreijährige Erfahrung

M Mazgaldzhi
1   Augusta Krankenhaus, Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie / Robotic Surgery, Bochum, Deutschland
,
A Wilk
1   Augusta Krankenhaus, Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie / Robotic Surgery, Bochum, Deutschland
,
G Virakas
1   Augusta Krankenhaus, Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie / Robotic Surgery, Bochum, Deutschland
,
B Mann
1   Augusta Krankenhaus, Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie / Robotic Surgery, Bochum, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung: Inzisionale Bauchwandhernien sind häufige Spätkomplikation nach abdominalen Eingriffen. Ihre Versorgung erfolgt in den meisten Kliniken in Deutschland nach wie vor überwiegend im konventionell-offenen Verfahren. Durch die zunehmende Integration des Operationsroboters eröffnen sich jedoch neue Möglichkeiten zur Rekonstruktion der vorderen Bauchdecke.Zahlreiche minimalinvasive Verfahren konnten hingegen aufgrund der hohen technischen Komplexität und einer flachen Lernkurve keine breite klinische Akzeptanz finden.Robotische Systeme ermöglichen die präzise Ausführung Hernienrekonstruktionen mit Implantation großflächiger Netze – in einem Umfang, der dem offenen Verfahren vergleichbar ist. Gleichzeitig bietet die minimalinvasive, robotisch assistierte Versorgung zahlreiche Vorteile.

    Ziele: Basierend auf unserer dreijährigen Erfahrung seit Einführung der robotisch assistierten Bauchwandrekonstruktion und der Auswertung unseres eigenen Patientenkollektivs möchten wir unsere Erfahrungen mit dieser Methode sowie die ersten klinischen Ergebnisse präsentieren.

    Methodik: Zwischen Februar 2022 und Februar 2025 führten wir an unserer Klinik insgesamt 238 robotisch assistierte, minimalinvasive Bauchwandrekonstruktionen durch.Die Eingriffe wurden von zwei Hauptoperateur:innen durchgeführt. Die Daten wurden prospektiv erfasst und retrospektiv hinsichtlich Liegezeit, postoperativer Komplikationen und Rezidivrate analysiert.

    Ergebnis: Insgesamt wurden 238 Patient:innen minimalinvasiv robotisch-assistiert versorgt, wobei sowohl robotic ventral TAPP als auch robotic eTEP mit und ohne transversus abdominis release (TAR) zum Einsatz kamen. Der Anteil der minimalinvasiv durchgeführten Bauchwandrekonstruktionen stieg im Beobachtungszeitraum von unter 10% auf über 80% aller Hernienversorgungen. Bereits nach etwa 25 Fällen ließ sich eine deutliche Verkürzung der Operationsdauer beobachten, während gleichzeitig die Eingriffskomplexität – etwa durch duales Docking und posterioren TAR – zunahm.

    Schlussfolgerung: Die Etablierung eines erfolgreichen Robotic-Hernia-Programms erfordert Überwindung ökonomischer Vorbehalte hinsichtlich der Kosten. Unsere Erfahrungen belegen, dass der Einsatz des OP-Roboters den Anteil minimalinvasiver Hernienversorgungen deutlich steigern kann. Dies führt zu kürzeren Liegezeiten, weniger Komplikationen und einem gesteigerten Patientenumsatz.

    Informationen zum Einsatz von KI: wurde nicht benutzt

    Präsentiert in der Sitzung: CAH: Komplexe Hernien – what to do?

    Donnerstag, 18. September 2025, 16:30 – 18:00, Theodor Billroth


    Publication History

    Article published online:
    04 September 2025

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