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DOI: 10.1055/s-0045-1810683
Rezidiv-appendizitis
Authors
Der vorliegende Fall dokumentiert die erneute operative Versorgung eines 55-jährigen Patienten bei Z.n. Appendektomie im Jahre zuvor.
Die Vorstellung des Patienten erfolgte zunächst im März 2024 über die zentrale Notfallambulanz unseres Hauses. CT-morphologisch ergab sich eine gedeckt perforierte Appendizitis mit Abszess. Wir stellten die Indikation zur operativen Versorgung. Intraoperativ zeigte sich zunächst eine massiv putride Unterbauchperitonitis. Nach Absaugung von 580 ml Pus konnte die Appendix dargestellt werden, welche gangränös perforiert war. Es erfolgte die laparoskopische Appendektomie. Zudem entschieden wir uns für eine intravenöse antibiotische Therapie mit Cefuroxim und Metronidazol, welche im Verlauf oralisiert werden konnte.
Am fünften postoperativen Tag erfolgte die Entlassung des Patienten unter noch laufender oraler antibiotischer Therapie. Die histologische Untersuchung des OP-Präparates ergab eine phlegmonös-eitrige Appendix mit granulomatöser Periappendizitis ohne erkennbare Appendixspitze.
Im Februar 2025 stellte sich der Patient mit kolikartigen Bauchschmerzen erneut über unsere zentrale Notfallambulanz vor. Zunächst erfolgte die stationäre Aufnahme zur konservativen antibiotischen Therapie. Bei fehlender klinischer Besserung führten wir ein CT durch, welches mehrere interenterische Abszesse im rechten Unterbauch und im Becken sowie eine mögliche Restappendix im kleinen Becken zeigte.
Wir stellten die Indikation zur diagnostischen Laparoskopie. Intraoperativ zeigte sich eine Unterbauchperitonitis mit Abszessbildung sowie eine appendixähnliche Struktur am Abgang des Zökums, welche wir resezierten. Die postoperative histologische Untersuchung ergab eine Appendix vermiformis überwiegend bestehend aus Appendixspitze mit akuter ulzero-phlegmonöser und chronisch-fibrosierender Entzündung und begleitender fibrinös-eitriger Periappendizitis. Am fünften postoperativen Tag konnte der Patient in gutem Allgemeinzustand entlassen werden.
Auf Grund der schweren Peritonitis mit Abszedierung war in der Primäroperation eine inkomplette Resektion der Appendix erfolgt. Dementsprechend muss auch bei Z.n. nach Appendektomie bei entsprechender Klinik und Bildgebung an eine Rezidivappendizitis gedacht werden.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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Georg Thieme Verlag KG
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