Z Gastroenterol 2025; 63(08): e405-e406
DOI: 10.1055/s-0045-1810701
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Neue Therapien allergischer und funktioneller Ösophagus-Erkrankungen Freitag, 19. September 2025, 14:45 – 16:05, Seminarraum 6 + 7

Die robotische Kardiomyotomie nach Heller mit Dor Fundoplikatio bei Achalasie – der effizientere Weg im Vergleich zum „konventionell“-laparoskopischen Vorgehen?!

S Breidenbach
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
R Nowotny
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
P Rhode
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
D Seehofer
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
S Stelzner
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
S Niebisch
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung: Die laparoskopische Heller-Myotomie (LHM) gilt als eine etablierte chirurgische Therapie der Achalasie. Metaanalysen zeigen bis auf vermehrte intraoperative Ösophagusperforationen in der LHM keinen relevanten Unterschied zur robotischen Myotomie (RHM). Daten zur Lernkurve der RHM sind bislang nicht publiziert.

    Ziele: Vergleich der OP-Zeiten zwischen LHM und RHM, sowie Analyse der Lernkurve der RHM.

    Methodik: Untersucht wurden 44 konsekutive LHM (im Mittel 46 J [SD 15,7]; w 59 %) und 76 RHM (im Mittel: 46 J. [SD 16,4]; w 45 %) mit manometrisch gesicherter Achalasie (2014–2024). Alle RHM erfolgten mit dem DaVinci Xi-System. Die OP-Zeiten wurden logarithmisch normalisiert und per t-Test zwischen LHM, RHM sowie zwischen den ersten (RHMAnfang) und letzten RHM (RHMEnde) verglichen. Die CUSUM-Analyse der RHM verwendete den LHM-Mittelwert als Referenz. Eine lineare Regression prüfte den OP-Zeit-Trend.

    Ergebnisse: Die RHM zeigte signifikant kürzere OP-Zeiten als die LHM (p<0,001, Δ=26 min, 95 %-KI: 15,4–36,8).

    Auch innerhalb der RHM war der Unterschied zwischen RHMAnfang und RHMEnde signifikant (p<0,001, Δ=67 min, 95 %-KI: 51,7–81,9) ([Abb. 1])

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    Abb. 1

    Die CUSUM-Analyse ([Abb. 2]) zeigt einen stetigen Rückgang der kumulierten OP-Zeit der RHM im Vergleich zum Referenzwert. Der optisch bestimmte Umschlagspunkt bei Fall 16 ließ sich durch die mathematische Bestimmung des Schnittpunktes mit der X-Achse (0=0,0007x² – 1,0417x+15,503) bestätigen (Berechnung: x=15,5). Die nachfolgenden Eingriffe zeigen eine kontinuierliche Verkürzung der OP-Zeiten, mit deutlicher und signifikanter Unterschreitung der Referenzzeiten. Eine Annäherung an eine Asymptote konnte bislang nicht beobachtet werden.

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    Abb. 2

    Eine lineare Regressionsanalyse bestätigt zudem mathematisch einen signifikanten negativen Zusammenhang zwischen Fallnummer und OP-Zeit (β=–0,698, p<0,001, R²=0,487).

    Schlussfolgerung: Unsere Analyse zeigt die deutliche Überlegenheit der RHM gegenüber der LHM in Bezug auf die OP-Zeit bereits nach einer sehr kurzen Lernkurve, die in weiteren möglichst multizentrischen randomisierten Studien bestätigt werden sollen. Die detaillierte Auswirkung auf OP-Kosten bei deutlich reduzierter OP-Zeit und das symptomatische Outcome, sind Gegenstand laufender Untersuchungen.


    Publication History

    Article published online:
    04 September 2025

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    Georg Thieme Verlag KG
    Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany

     
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    Abb. 1
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    Abb. 2