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DOI: 10.1055/s-0045-1810758
Kombination von aus Gewebe gewonnenen MicroRNAs mit aktuellen klinischen Risikomodellen zur Vorhersage des Wiederauftretens von HCC nach Lebertransplantation
Authors
Einleitung: Die Lebertransplantation (LT) stellt eine etablierte Therapieoption des hepatozellulären Karzinoms (HCC) dar, ist jedoch mit zahlreichen Herausforderungen wie dem Mangel an Spenderorganen und dem Risiko eines HCC-Rezidivs verbunden. Zur Vorhersage eines HCC-Rezidivs existieren verschiedene klinische Modelle, die jedoch, bis auf Alpha-Fetoprotein, bislang keine molekularen Biomarker berücksichtigen. MicroRNA (miRNA) tragen zur Entstehung und Progression von HCC bei und gelten als potenzielle Biomarker für HCC.
Ziele: Ziel dieser Studie war es, miRNA aus HCC-Gewebe vor der LTX als prädiktive Biomarker für ein HCC-Rezidiv zu identifizieren und ihren Nutzen in Kombination mit anderen Risikomodellen zu evaluieren.
Methoden: In dieser Proof-of-Concept-Studie wurden 20 Patienten mit und ohne HCC-Rezidiv untersucht. Die miRNA Profiling (Agilent miRNA Microarray) erfolgte an formalinfixiertem, paraffineingebettetem (FFPE) HCC-Gewebe welche zum Zeitpunkt der Transplantation gewonnen wurde. Der prädiktive Wert der miRNAs wurde mit klinischen Modellen (Milan, UCSF, Metroticket 2.0, AFP) kombiniert. Das rezidivfreie Überleben (RFS) wurde mittels Kaplan-Meier-Analyse ausgewertet.
Ergebnisse: Von ca. 4.000 analysierten miRNA zeigten miR-3692-5p, miR-424 und miR-718 die stärkste Unterscheidungskraft hinsichtlich eines HCC-Rezidivs. MiR-3692-5p erreichte allein eine exzellente Vorhersagegenauigkeit (AUC=0,995; p<0,0001) und übertraf damit klassische Modelle wie die Milan-Kriterien (AUC=0,550; p=0,706). MiR-424 und miR-718 zeigten ebenfalls signifikante, jedoch geringere prädiktive Werte. In Kombination als 3-miRNA-Signatur verbesserten sie die Vorhersageleistung weiter (AUC=0,9; p<0,05). Durch die Integration der Signatur in bestehende klinische Modelle stiegen die AUC-Werte von 0,5–0,7 auf 0,9–0,96. Die Expression von miR-3692-5p ermöglichte zudem eine Einteilung der Patienten in Hoch- und Niedrigrisikogruppen, wobei die Hochrisikogruppe ein signifikant kürzeres medianes rezidivfreies Überleben (17,0 vs. 38,5 Monate; p<0,005) aufwies.
Schlussfolgerung: In dieser Studie wurden miRNAs identifiziert, die sowohl einzeln als auch in Form einer kombinierten miRNA-Signatur mit einem posttransplantationsbedingten HCC-Rezidiv assoziiert sind. Die Integration molekularer Marker könnte neue Ansätze für eine personalisierte Entscheidungsfindung im HCC-Management eröffnen.
Informationen zum Einsatz von KI: Zur Optimierung der Texte wurde unterstützend KI-basierte Sprachkorrektur (DeepL-AI) eingesetzt.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025
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