Z Gastroenterol 2025; 63(08): e486
DOI: 10.1055/s-0045-1810840
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Hepatobiliäre Chirurgie: Technische Innovation und Komplikationsmanagement Freitag, 19. September 2025, 11:05 – 12:22, Vortragsraum 10

Intraoperative ICG-Fluoreszenz als Methode zur Darstellung der Gallenwege bei doppelt angelegter Gallenblase im Rahmen der elektiven Cholezystektomie

Authors

  • J Nikl

    1   Klinikum Neumarkt, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Neumarkt in der Oberpfalz, Deutschland
  • M Boris

    1   Klinikum Neumarkt, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Neumarkt in der Oberpfalz, Deutschland
  • R Winkels

    1   Klinikum Neumarkt, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Neumarkt in der Oberpfalz, Deutschland
  • B Rau

    1   Klinikum Neumarkt, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Neumarkt in der Oberpfalz, Deutschland
 
 

Einleitung: Die doppelte Gallenblase ist eine seltene anatomische Anomalie der Gallenblase, die bei etwa 1:5000 Patienten auftritt [1]. In der Literatur werden verschiedene Anomalien der Gallenblase beschrieben, wie z.B. getrennt angelegte doppelte Gallenblase oder Varianten des Ductus zysticus (einfach, doppelt). Wenn eine Cholezystektomie erforderlich ist, stellen diese Anomalien oft eine intraoperative chirurgische Herausforderung dar.

Ziele: Verbesserung der Sicherheit der laparoskopischen Cholezystektomie bei absehbaren anatomischen Gallengangsvariationen durch die Nutzung von ICG-Fluoreszens.

Methodik: 60 Minuten vor Operationsbeginn erfolgte die intravenöse Applikation von 15 mg Indocyaningrün (Verdye, Fa. Diagnostic Green). Während der Resektion wurde zur Verifizierung der anatomischen Strukturen intermittierend eine Fluoreszenzcholangiographie durchgeführt.

Ergebnis: In unserem Fall handelte es sich um einen 58-jährigen Patienten, der sich zunächst wegen rechtsseitiger Oberbauchschmerzen vorstellte. Im Rahmen der CT-Diagnostik ergab sich der Verdacht auf eine doppelte Gallenblase mit Sludge. Bei chronischer Cholezystitis mit rezidivierenden Beschwerden wurde die Indikation zur operativen Versorgung gestellt. Intraoperativ bestätigte sich das Bild einer doppelten Gallenblase mit doppeltem Ductus zysticus. Intraoperativ erfolgte Darstellung der Gallengänge mittels ICG-Fluoreszenz, so dass nach sicherer Identifizierung des DHC und beider Ductus zysticus eine sichere Cholezystektomie durchgeführt werden konnte. Der Patient konnte regelrecht am 3. postoperativen Tag entlassen werden.

Schlussfolgerung: Die intraoperative Anwendung von ICG-Fluoreszenz kann eine gute und sichere nicht-invasive Option zur Darstellung der Gallenwege darstellen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

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