Z Gastroenterol 2025; 63(08): e529-e530
DOI: 10.1055/s-0045-1810931
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Multimodale Therapie des kolorektalen Karzinoms Donnerstag, 18. September 2025, 09:30 – 10:47, Vortragsraum 11

Iterative hepatische und pulmonale Metastasektomie bei kolorektalem Karzinom im Stadium IV: Einfluss auf Überleben und chirurgisches Outcome

Authors

  • L Schäfer

    1   Uniklinik Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • P Holzner

    1   Uniklinik Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • M Menzel

    1   Uniklinik Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • G Stöger

    1   Uniklinik Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • A Gengenbach

    1   Uniklinik Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • C Hillebrecht

    1   Uniklinik Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • F Reimer

    1   Uniklinik Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • R Kesselring

    1   Uniklinik Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • U-T Le

    2   Uniklinik Freiburg, Klinik für Thoraxchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • S Fichtner-Feigl

    1   Uniklinik Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • C Berlin

    1   Uniklinik Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
 
 

    Einleitung: Das kolorektale Karzinom metastasiert häufig in Leber und Lunge. Trotz kurativ intendierter Resektionen sind die Rezidivraten hoch. Während die Ergebnisse initialer hepatischer und pulmonaler Metastasektomien gut untersucht sind, liegen nur begrenzte Daten zu wiederholten Resektionen bei Rezidivmetastasen in beiden Organen vor.

    Ziele: Untersuchung der Langzeitergebnisse (>10 Jahre) iterativer hepatischer und pulmonaler Resektionen bei Patienten mit rezidivierenden kolorektalen Metastasen.

    Methodik: Retrospektive Analyse von 97 Patient:innen, die sich iterativen hepatischen und pulmonalen Resektionen bei rezidivierenden kolorektalen Metastasen unterzogen.

    Ergebnis: Die Überlebensraten nach initialer hepatischer Metastasektomie unterschieden sich nicht zwischen synchronen und metachronen Lebermetastasen. Mehrfache hepatische und pulmonale Metastasektomien führten zu einem vergleichbaren Überleben wie bei Patienten mit Einzeleingriffen. Postoperative Komplikationen≥Clavien-Dindo Grad II nach der zweiten Leberresektion waren mit einer reduzierten Gesamtüberlebensrate assoziiert, während nach pulmonalen Resektionen keine Auswirkungen auf das Überleben festzustellen waren. Iterative Leber- und Lungeneingriffe führten nicht zu einer Zunahme postoperativer Komplikationen, wobei die mediane Schwere der Komplikationen über die Resektionsserien hinweg bei Clavien-Dindo Grad II–IIIa blieb ([Fig. 1] [2]).

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    Fig. 1  Kaplan-Meier curve of univariate overall survival in patients with singular or multiple hepatic metastasectomies. n=97. p=0.089. HR (logrank): 1.49 (95% CI: 0.95-2.31). “OS”: overall survival.
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    Fig. 2  Kaplan-Meier curve of univariate overall survival in patients with singular or multiple pulmonary metastasectomies. n=97. p=0.858. HR (logrank): 1.04 (95% CI: 0.67-1.62).

    Schlussfolgerung: Die hepatische Metastasektomie zeigt vergleichbaren Nutzen unabhängig von der Sequenz der Metastasierung. Iterative hepatische und pulmonale Resektionen bei rezidivierenden kolorektalen Metastasen erscheinen sicher und potenziell überlebensverlängernd. Die Daten unterstützen ein aggressives chirurgisches Vorgehen bei ausgewählten Patient:innen mit Rezidivmetastasen.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    04. September 2025

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    Georg Thieme Verlag KG
    Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany

     
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    Fig. 1  Kaplan-Meier curve of univariate overall survival in patients with singular or multiple hepatic metastasectomies. n=97. p=0.089. HR (logrank): 1.49 (95% CI: 0.95-2.31). “OS”: overall survival.
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    Fig. 2  Kaplan-Meier curve of univariate overall survival in patients with singular or multiple pulmonary metastasectomies. n=97. p=0.858. HR (logrank): 1.04 (95% CI: 0.67-1.62).