Z Gastroenterol 2025; 63(08): e532
DOI: 10.1055/s-0045-1810936
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Kolorektale Metastasen und Karzinogenese im Visier Donnerstag, 18. September 2025, 15:50 – 16:46, Seminarraum 14 + 15

Vergleich des Gesamtüberlebens nach primärer und sekundärer Resektion bei Patienten mit synchroner hepatischer Metasierung bei Kolonkarzinom- Auswertung Zahlen deutsches Krebsregister

Authors

  • R Bachmann

    1   Universitätsklinikum Tübingen, Allgemein, Viszeral und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • M Gerken

    2   Tumorzentrum RegensburgZentrum für Qualitätssicherungund Versorgungsforschungder Universität Regensburg, Regensburg, Deutschland
  • S Benz

    3   Klinikverbund Südwest, Standort Böblingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Böblingen, Deutschland
 
 

    Einleitung: Hepatische und peritoneale Metastasierung sind häufig bei Patienten mit kolorektalem Karzinom. Bei Nachweis einer Metastasierung besteht das Dilemma der optimalen Therapie. Insbesondere die Therapie der hepatischen Metastasierung hat durch die Hinzunahme der Antikörpertherapie einen Wandel durchlaufen. Die aktuelle Datenlage ist allerdings unklar und unvollständig.

    Ziele: Auswertung der Daten des deutschen Krebsregisters zur Darstellung der aktuellen Therapie und des Therapieoutcomes bei der synchronen hepatischen Metastierung aus dem Krebsregister. Insbesondere Prüfung des Effekts der neoadjuvanten Targettherapie auf das Gesamtüberleben.

    Methodik: Retrospektive Auswertung der Registerdatenbank der deutschen Krebsregister der Jahre 2008 bis 2020 mit Erfassung von 215 448 Patienten mit kolorektalem Karzinom. Hieraus erfolgte die matched pair Analyse der hepatischen Metastasierung nach primärer und sekundärer Leberresektion in Bezug auf Überleben.

    Ergebnis: Die Kaplan-Meier Analyse des medianen Überlebens zeigt ein Gesamtüberleben von 3.0 bei primärer zu 4.3 Jahren bei sekundärer Leberresektion mit einem Gesamtüberleben von 3.5 Jahren.

    In der matched pair Analyse zeigt sich ein medianes Überleben von 3.7 zu 4.9 Jahren bei primärer versus sekundärer Resektion bei einem overall survival von 4.1 Jahren.

    Bei Einsatz der Antikörpertherapie zeigt sich nach initialem Ansprechen ein verschlechtertes Outcome bei Gesamtüberleben.

    Schlussfolgerung: Lebermetastasen waren bei 14% der Patienten mit kolorektalem Karzinom nachweisbar. Medianes Überleben war bei sekundärer Leberresektion verlängert. In den Kaplan-Meier-Kurven zeigt sich ein initialer Benefit für die Targettherapie, der nach ein bis zwei Jahren in einen Nachteil umschlägt; dies ist besonders beim KolonCa ausgeprägt.


    Publication History

    Article published online:
    04 September 2025

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