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DOI: 10.1055/s-0045-1810941
Vergleichbarkeit der Tumorquantifizierung zwischen 3D MRT und Endosonographie bei Patienten mit distalem Ösophaguskarzinom
Authors
Einleitung: Das Ösophaguskarzinom wird in Deutschland häufig erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Der endoskopische Ultraschall (EUS) als aktueller Goldstandard für das lokale Staging weist erhebliche Limitationen auf: hohe Untersucherabhängigkeit, unzureichende Reproduzierbarkeit, standardisierte Kriterien zur Lymphknotenbeurteilung und eingeschränkte Durchführbarkeit bei stenosierenden Tumoren. Diese Studie evaluiert die intermodale Reproduzierbarkeit einer standardisierten hochaufgelösten multiparametrischen MRT des Ösophagus als ergänzende Bildgebung zur Endosonographie.
Ziele: In dieser Studie wird die intermodale Vergleichbarkeit der Messgenauigkeit der Tumorlokalisation (Ab VZR oben (cm), bis VZR unten (cm)), der Tumorausdehnung (ab VZR oben – bis VZR unten (cm)) und das voxel-basierte Tumorvolumen (mm³) untersucht mit endoskopischer/endosonographischer Messung als Referenzstandard ([Abb. 1] [2] [3]).






Methodik: In dieser prospektiven monozentrischen Studie wurden 25 Patienten mit histologisch gesichertem distalem Ösophaguskarzinom eingeschlossen. Alle Patienten erhielten eine Endosonographie / Endoskopie und eine hochaufgelöste 3-Tesla-MRT mit Fast-Spin-Echo T2W-Sequenzen, diffusionsgewichteten Sequenzen und 3D-T1-gewichteten Sequenzen vor und nach Kontrastmittelgabe. Die endosonographisch/endoskopisch gemessene Tumorlokalisationsbestimmung und Tumorlängenquantifzierung dienten als Referenzstandard und wurden mittels Shapiro-Wilk, Wilcoxon signed rank, Spearman Korrelation und Bland-Altman plot untersucht.
Ergebnis: Der Median der Tumorlokalisation ab VZR oben der Endosonographie betrug 35 (unteres IQR, 75% oberes IQR;33, 39) cm, Tumorlokalisation bis VZR unten betrug 40 (36;42) cm, Tumorlänge betrug 5 cm (2;6). Der Median der Tumorlokalisation ab VZR oben der MRT betrug 34 (32;36) cm, Tumorlokalisation bis VZR unten betrug 39 (37;41) cm, Tumorlänge 5 (3;7) cm. Für die Abstände VZR oben (p=0,001) und unten (p=0,013) ergaben sich signifikante Unterschiede: Bland-Altman-Analyse zeigte systematische Differenzen der Abstände zur Zahnreihe. Die Tumorlänge streute symmetrisch um die Null-Linie ohne Hinweis auf einen systematischen Bias. Der Median des MRT basierten Tumorvolumens betrug 18.9 (1.8; 144.1) mm³).
Schlussfolgerung: Die aufgezeigte intermodale Messgenauigkeit bildet den Grundstein für die Etablierung einer hochaufgelösten 3D-MRT als nicht invasive, patientenfreundliche Diagnostik bezüglich T- und N- Staging beim distalen Ösophaguskarzinom.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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