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DOI: 10.1055/s-0045-1810993
Chronische Lebererkrankungen sind mit Veränderungen der fäkalen MicroRNAs und des Darmmikrobioms assoziiert
Einleitung: Die Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) wird durch genetische, ernährungs- und umweltbedingte Faktoren beeinflusst. Während alkoholbedingte Lebererkrankungen (ALD/MetALD) weiterhin eine bedeutende Rolle spielen, gewinnt die mit metabolischer Dysfunktion assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD) an Relevanz. Bakterien wie Bifidobacterium und Blautia gelten als schützend, während Streptococcus mit Krankheitsfortschreiten assoziiert wird. Über Veränderungen fäkaler microRNA (miRNA) und ihre Wechselwirkungen mit dem Mikrobiom ist jedoch wenig bekannt.
Ziel: Ziel dieser Studie war es, Veränderungen fäkaler miRNA im Zusammenhang mit unterschiedlichen Stadien der Lebererkrankung in Abhängigkeit von der Ätiologie sowie deren Zusammenhang mit Veränderungen des Mikrobioms zu untersuchen.
Methoden: Untersucht wurden 59 Patienten mit Lebererkrankungen und gesunde Kontrollen. Die Charakterisierung umfasste klinische, laborchemische und bildgebende Parameter. Die Einteilung erfolgte nach Fibrosestadium (keine Fibrose, Fibrose, Zirrhose) und Ätiologie (MetALD/ALD vs. MASLD). Fäkale miRNAs wurden mittels Qiagen miRNeasy Kit extrahiert und mit Agilent Microarrays profiliert. Mikrobiomanalysen erfolgten durch Amplifikation der V1-V2-Region des 16S rRNA-Gens und Illumina-Sequenzierung.
Ergebnisse: Für weitere Analysen wurden 202 miRNAs mit zuverlässig messbaren Konzentrationen im Rahmen des miRNA Profiling ausgewählt. Davon waren 28 miRNA positiv und 7 miRNA negativ mit Lebererkrankungen assoziiert. Der Vergleich mit den Mikrobiomdaten zeigte, dass miR-6795-5p positiv mit Streptococcus korrelierte (r=0,29; p=0,047) und zudem mit erhöhter Lebersteifigkeit (r=0,39; p=0,01) assoziiert war. Umgekehrt zeigten die bei Zirrhose erniedrigten miR-6869, miR-4467 und miR-5001 positive Korrelationen mit den Gattungen Blautia und Bifidobacterium (z.B. miR-6869: Bifidobacterium r=0,35; p=0,012; Blautia r=0,37; p=0,008). MiR-4467 korrelierte zusätzlich negativ mit GGT (r=-0,34; p=0,026) und M65 (r=-0,42; p=0,005).
Schlussfolgerung: Die Multi-omics-Analyse zeigt deutliche Veränderungen von miRNA und der Darmmikrobiota in verschiedenen Stadien der Lebererkrankung. Die Verbindung zwischen bakterieller Zusammensetzung und miRNA-Profilen deutet auf eine funktionelle Interaktion hin. Integrierte Mikrobiom-miRNA-Signaturen könnten neue Ansätze für Diagnostik und Therapie bieten.
Informationen zum Einsatz von KI: Zur Optimierung der Texte wurde unterstützend KI-basierte Sprachkorrektur (DeepL-AI) eingesetzt.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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