Z Gastroenterol 2025; 63(08): e577
DOI: 10.1055/s-0045-1811023
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Metabolische Chirurgie Donnerstag, 18. September 2025, 16:00 – 17:04, Vortragsraum 10

Präoperativer Abbruch vor bariatrischen Operationen – Single- Centre- Experience in Bayern

Authors

  • R Werner

    1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
  • L Halmy

    1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
  • A Rahja

    1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
  • P Piso

    1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
  • E Bonrath

    1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
    2   Praxis für Chirurgie und Handchirurgie, Regensburg, Deutschland
 
 

    Einleitung: Obwohl die Inzidenz der Adipositas auch in Deutschland weiterhin steigt, bleibt die Zahl der durchgeführten metabolischen Operationen pro 100.000 Einwohner hinter dem internationalen Vergleich zurück. Die Ursachen hierfür sind multifaktoriell; eine mögliche Begründung könnte eine hohe Abbruchrate vor einem Eingriff in der Vorbereitungsphase sein.

    Ziele: Wir möchten die Rate und Gründe des präoperativen Abbruchs in unserem operativen Zentrum besser verstehen, um strukturelle Strategien zu entwickeln, die die Zahl hoher Therapieabbrüche verringern könnten.

    Methodik: Patient*innen, die sich im Jahr 2022 erstmalig in unserem Zentrum vorgestellt haben, wurden in drei Gruppen unterteilt: Patient*innen, die sich einer Operation unterzogen haben, Patient*innen, die sich keiner Operation unterzogen haben, aber noch Termine wahrgenommen haben und Untersuchungen zur Vorbereitung erfolgten, und Patient*innen, die nicht mehr vorstellig wurden oder weitere Untersuchungen bis zum Stichtag am 30.03.2025 nicht durchführen ließen.

    Der präoperative Therapieabbruch wurde definiert als diejenigen Patienten, die bis März 2025 nicht operiert wurden, bei der Kontrolle die Operation nicht mehr wünschten oder die seit dem ersten Kontakt keine geplanten Nachuntersuchungen/Termine wahrgenommen hatten. Von dieser Gruppe wurden 50% für ein kurzes strukturiertes Telefon-Interview randomisiert ausgewählt.

    Ergebnisse: Es gab 222 Erstvorstellungen, davon wurden im Zeitraum 68 (30%) operiert. Von den nicht operierten (n=154) waren 59 (27%) nochmals vorstellig, von diesen brachen 8 die Behandlung ab. Bei 51 erfolgt noch die Behandlung. 95 (43%) waren nicht mehr vorstellig (Patientenfluss in Abbildung 1). Der mediane Zeitraum von Vorstellung bis zur Operation betrug 329 Tage (IQR 248 – 443 Tage).

    Schlussfolgerung: Die Abbruchrate in unserem Zentrum ist hoch. Die Zeit bis zur erfolgreichen Operation beträgt fast ein Jahr, teils jedoch auch deutlich länger. Die erforderlichen Voruntersuchungen vor einer Operation sind bei knappen Ressourcen bei Facharztterminen eine Herausforderung für unsere Patient*innen. Um bessere Strukturen zu schaffen, werden wir nun die detaillierten Gründe für den Therapieabbruch in Telefoninterviews evaluieren.


    Publication History

    Article published online:
    04 September 2025

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