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DOI: 10.1055/s-0045-1811028
Netzwerk-Metaanalyse zum Vergleich des Outcomes nach metabolischer Chirurgie vs. Konservativer Therapie bezüglich Verbesserung von Nebenerkrankungen wie Diabetes und makrovaskulärem Outcome
Authors
Einleitung: Der Diabetes Mellitus ist eine metabolische Erkrankung, die mit einer gestörten Insulin- und Glucosetoleranz einhergeht. Dabei leidet die große Mehrheit der Diabeteskranken an Diabetes Mellitus Typ 2. Unter den Langzeitkomplikationen der Erkrankung fallen Mikro- und Makroangiopathien. Zur Therapie sind über die letzten Jahre die SGLT-2 Antagonisten sowie die GLP-1 Agonisten aufgrund ihrer positiven Auswirkung auf kardiovaskuläre Aspekte in den Fokus geraten. Parallel wurde von mehreren Studien die Bedeutung metabolischer Eingriffe wie die Sleeve-Gastrectomie (LSG) oder Roux-Y-Gastric-Bypass (LRYGB) für die Diabetes-Remission und das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse abgebildet.
Ziel: Das Ziel ist eine Darstellung, sowie Vergleich, der Komplikationen und kardiovaskulären Ereignisse bei den chirurgisch-metabolischen und den medikamentösen (Insbesondere SGLT2 und GLP1 Medikamente) Interventionen bei Patienten mit DMT2.
Methodik: Es wurde eine Netzwerk-Metaanalyse durchgeführt. Eingeschlossen wurden ausschließlich randomisierte kontrollierte Studien (RCT), die im Rahmen einer mehrstufigen Literaturrecherche selektiert wurden. Anhand der veröffentlichten Daten wurden sowohl direkte als auch indirekte Vergleiche zwischen den verschiedenen Interventionen ermöglicht.
Ergebnis: Die Komplikationen wurden gemäß der modifizierten Clavien-Dindo-Klassifikation sortiert, die einen Vergleich zwischen chirurgischen und internistischen Maßnahmen ermöglicht. Für CD V (Tod) ergab sich keinen signifikanten Unterschied zwischen den untersuchten Armen. Das geringste Risiko für schwere Komplikationen (CD III-IV) zeigten die Biliopankreatische Diversion (BPD) und der LRYGB. Leichte Komplikationen (CD I-II) traten am seltensten in den Armen der Lifestyle-Intervention sowie der medikamentösen Therapie auf.
Das Risiko von MACE (Major Adverse Cardiac Event) zeigte sich am geringsten bei BPD, LRYGB und der LSG.
Schlussfolgerung: Die Analyse zeigt ein niedrigeres Risiko für schwere Komplikationen und MACE bei chirurgischen Eingriffen. Leichte Komplikationen treten hingegen seltener bei medizinischen Interventionen und Lifestyle-Veränderungen auf. Aufgrund der erheblichen Heterogenität zwischen den ausgewählten Studien wird die Interpretation und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse beeinflusst. Die Befunde betonen die Relevanz einer individuellen Behandlungsstrategie, die Komplikationen minimiert und gleichzeitig die kardiovaskuläre Gesundheit fördert.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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