Z Gastroenterol 2025; 63(08): e581-e582
DOI: 10.1055/s-0045-1811031
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Minimalinvasive Chirurgie Donnerstag, 18. September 2025, 14:15 – 15:51, Vortragsraum 10

Standard-Setup und Ergebnisse der onkologischen Hemikolektomie rechts mit dem Hugo RAS

Authors

  • O Belyaev

    1   St. Josef Hospital, Katholisches Klinikum Bochum, Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum, Deutschland
  • T Fahlbusch

    1   St. Josef Hospital, Katholisches Klinikum Bochum, Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum, Deutschland
  • W Uhl

    1   St. Josef Hospital, Katholisches Klinikum Bochum, Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum, Deutschland
 
 

    Einleitung: Hugo RAS ist als eine neue robotische Plattform für die Viszeralchirurgie seit 2 Jahren in der EU zugelassen. Erfahrungen mit dem Hugo im Bereich der kolorektalen Chirurgie sind bis dato begrenzt.

    Ziele: Beschreibung unseres Standard-Setups für onkologische Hemikolektomie rechts mit CME und Analyse der Lernkurve und der klinischen Ergebnisse.

    Methodik: Die ersten 30 konsekutiven onkologischen rechtsseitigen Hemikolektomien wurden retrospektiv analysiert. Es erfolgte keine Patientenselektion. Alle Patienten gaben ihr schriftliches Einverständnis mit dem Hugo operiert zu werden.

    Ergebnis: Unser Standard-Setup für die Armkonfiguration und die Trokarpositionen ist in [Abb. 1] und Abb. 2 gezeigt. Bipolargrasper, Monopolarschere, doppelfenestrierter Grasper und Nadeltreiber wurden als robotische Instrumente benutzt. Stapler, Klips und Ligasure wurden vom Tisch-Assistenten eingesetzt. Redocking war bei keinem Eingriff notwendig. Es gab keine technischen Ausfälle und keine Konversionen.

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    Abb. 1

    Die Docking-, Konsolen- und Gesamt-OP-Zeiten haben sich alle im Verlauf signifikant reduziert, Abb. 3.

    Patientencharakteristika und Ergebnisse sind in [Tab. 1] zusammengefasst. Das Kollektiv bestand hauptsächlich aus alten, polymorbiden, adipösen und antikoagulierten Patienten, ein Großteil davon mit massiven Adhäsionen durch Voroperationen. Mortalität war 0%, Majormorbidität 13%. Es gab keine Anastomoseninsuffizienz. Zwei Patienten wurden reoperiert wegen iatrogener Dünndarmperforation und bei nicht bestätigtem Verdacht auf Anasotmoseninsuffizienz, zwei Patienten entwicketlen eine passagere Niereninsuffizienz, es gab eine protrahierte Magendarmatonie. Die mediane Verweildauer lag bei 7 Tagen.

    Table 1

    Frauen/Männer

    n=16 (53%)/n=14 (47%)

    BMI [kg/m²], median

    26 (min. 22 – max. 38)

    ASA II/III

    n=12 / n=18 (40% /60%)

    ≥2 System-Nebenerkrankungen

    15/30 (50%)

    Krebserkrankung in der Anamnese

    15/30 (50%)

    Massive Adhäsionen nach Voroperationen

    10/30 (33%)

    Präoperativer Anämie (HB<10 g/dl)

    19/30 (63%)

    Lokalisation – Zökum, Ascendens, Flexur

    n=15, n=10, n=5

    Tumorgröße – pT1/ T2/ T3 / T4

    n=3 / n=7 / n=15 / n=5

    LK-Befall N+

    7/30 (23%)

    LK Gewinn, median

    27 (min. 22 – max. 38)

    M1 Leber

    2/30 (6.7%)

    R0

    30/30 (100%)

    CME Grad 1

    30/30 (100%)

    Gesamt-OP-Zeit [Minuten]

    220 (min. 150 – max. 383)

    Blutverlust [mL], median

    50 (min. 0 – max. 200)

    Intrakorporale Anastomosen

    27/30 (90%)

    Komplikationen nach Clavien-Dindo
    Grad 0 / I / II / III / IV / V

    n=24 / n=2 / n=2 / n=2 / n=0
    (80% / 7% / 7% / 7% / 0%)

    Postoperativer Aufenthalt stationär, median

    7 (min. 5 – max. 32) Tage

    Schlussfolgerung: Die onkologische Hemikolektomie rechts ist mit dem Hugo RAS technisch auch in einem nicht selektierten Kollektiv machbar und sicher. Ein standardisiertes Setup ermöglicht die steile Lernkurve. Die für dieses Jahr erwartete Markteinführung von robotischen Stapler und Ligasure kann die Operationen schneller und bequemer machen.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    04. September 2025

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    Georg Thieme Verlag KG
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    Abb. 1