Z Gastroenterol 2025; 63(08): e585
DOI: 10.1055/s-0045-1811040
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Minimalinvasive Chirurgie Donnerstag, 18. September 2025, 14:15 – 15:51, Vortragsraum 10

Prädiktive Faktoren für die Notwendigkeit einer Revisionsoperation nach Fundoplikatio – Retrospektive Analyse von Patienten, die zwischen 2004 und 2022 an der Universitätsklinik Heidelberg eine Fundoplikatio oder eine Re-Fundoplikatio erhielten

Authors

  • A Schuh

    1   Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • G Miluschewa

    1   Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
 
 

    Einleitung: Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist ein sehr verbreitetes Krankheitsbild. Aufgrund subjektiv wahrgenommener Symptome ist hier mit einer relevanten Dunkelziffer zu rechnen. Obwohl es einige validierte Scores zur Objektivierung der Symptomatik gibt, ist eine genaue globale Prävalenz nicht unbekannt, liegt aber schätzungsweise zwischen 10–20%. Die beiden Therapieoptionen sind die konservative medikamentöse Behandlung oder ein operativer Eingriff. Dabei gibt es drei am häufigsten durchgeführte minimalinvasive Operationen. Es fehlen jedoch weiterhin valide Daten, welches operative Verfahren das beste Ergebnis liefert und welche Faktoren entscheidend sind für ein rezidivfreies postoperatives Ergebnis.

    Ziele: Diese Studie hatte zum Ziel, den mittel- und langfristigen postoperativen Verlauf nach einer minimalinvasiven oder offenen Fundoplikatio an der Universitätsklinik Heidelberg zu untersuchen und prädiktive Faktoren für die Notwendigkeit einer Revisionsoperation nach Fundoplikatio zu untersuchen.

    Methodik: Wir führten eine monozentrische retrospektive Analyse durch und untersuchten 669 Patienten, die zwischen 2004 und 2022 eine Fundoplikatio an der Universitätsklinik Heidelberg erhielten. 402 Patienten wurden analysiert. Der primäre Endpunkt war ein komplikationsfreier Langzeitverlauf. Als sekundäre Endpunkte wurden der Einfluss der intraoperativ verwendeten Bougiegröße, der Einsatz von Netzmaterial sowie präoperative Ösophagitis oder Barrett-Metaplasie auf die postoperative Komplikationsrate gewählt. Ebenso wurde der Zusammenhang zwischen auffälligem postoperativem Breischluck und der postoperativen Komplikationsrate untersucht.

    Ergebnis: Es zeigte sich kein signifikanter Einfluss der intraoperativen Bougiegröße auf die postoperative Komplikationsrate. Ein früh durchgeführter postoperativer Breischluck stellte sich als guter Prädiktor für postoperative Komplikationen heraus. Direkt postoperativ durchgeführter Breischluck zeigte die beste Sensitivität für den Nachweis eines Hernienrezidivs.

    Schlussfolgerung: Ein frühzeitig auffälliger Breischluck ist ein guter Prädiktor für die Notwendigkeit einer Revisionsoperation. Daher sollte dieser regelmäßig innerhalb der ersten fünf postoperativen Tage durchgeführt werden.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    04. September 2025

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