Einleitung: Die Schmerztherapie hat mittlerweile eine immens hohe Bedeutung in der klinischen
Praxis erlangt und ist nicht mehr wegzudenken, so vor allem im Hinblick auf ein suffizientes
perioperatives/-interventionelles Fallmanagement als auch im Vorgehen bei bestimmten
(Problem-)Diagnosen (Diagnosefeldern), Syndromen bzw. Symptomkonstellationen.
Ziel: Gewährleistung eines schnellen, standardisierten Zugriffs durch kompetente Entwicklung
einer kompakten „Standard Operating Procedure“ (SOP) zur interdisziplinären und mit
breitem Diagnoseprofil aufgestellten Schmerztherapie bei Tumorpatienten eines subspezialisierten
Zentrums, basierend auf i) Erfahrungen aus langjähriger klinischer Praxis sowie ii) aktuellen Referenzen der medizinisch-wissenschaftlichen Literatur (ohne Vorab-Publikationen
und Lehrbuchinhalte komplett ersetzen zu wollen).
Methodik: Narrative Kurzübersicht zur „SOP – Schmerztherapie bei Tumorerkrankungen/-patienten“
(als QR-Code im Anhang).
Ergebnis (Eckpunkte): – Bei Tumorschmerzen sind Opioide die primär zu erwägende Medikamentengruppe.
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Eingeschränkt wird die Opioid-Anwendung durch Leber bzw. Niereninsuffizienz, Art des
Opioids (Tapentadol wirkt nicht ausreichend), weitere Kontraindikationen (MST bei
„chronic obstructive pulmonary disease“ [COPD]) bzw. Art der möglichen Aufnahme (Patienten
können nicht schlucken oder sind bewusstseinsgestört).
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Bei Patienten mit Tumorschmerz ist immer auch nach Angst zu fragen.
Diskussion: Bereits vor Jahren wurden von der interdisziplinar besetzten Arbeitsgruppe des Universitätsklinikums
Magdeburg A. o. R. SOP‘s zur Diagnose-bezogenen und perioperativen/-interventionellen
Schmerztherapie in der Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Gefäßmedizin etabliert.
Schlussfolgerung: Tumorschmerzen gehören neben den Geburtsschmerzen und den postoperativen Schmerzen
zu den am besten beherrschbaren Schmerzformen.
Dies ist eine Aufforderung zum Handeln. Dabei geht es um die konsequente, adäquate,
ausreichend dosierte Gabe von Medikamenten des WHO-Schemas (WHO I dabei nicht zwingend),
von Psychopharmaka sowie nichtmedikamentösen Verfahren.