Z Gastroenterol 2025; 63(08): e595-e596
DOI: 10.1055/s-0045-1811062
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Komplikationsmanagement in der Chirurgie Freitag, 19. September 2025, 16:10 – 17:38, Vortragsraum 10

Die potenzielle Rolle von Calprotectin im Serum in der kolorektalen Chirurgie – eine Pilotstudie für einen neuen Biomarker

Authors

  • T von Ahnen

    1   Krankenhaus Agatharied, Hausham, Deutschland
  • M von Ahnen

    1   Krankenhaus Agatharied, Hausham, Deutschland
  • M Eck

    1   Krankenhaus Agatharied, Hausham, Deutschland
  • J D`Haese

    1   Krankenhaus Agatharied, Hausham, Deutschland
  • F Kühn

    2   Klinikum Großhadern, München, Deutschland
  • H M Schardey

    1   Krankenhaus Agatharied, Hausham, Deutschland
  • S Schopf

    3   InnKlinikum Mühldorf, Mühldorf, Deutschland
  • J Schardey

    2   Klinikum Großhadern, München, Deutschland
  • U Wirth

    2   Klinikum Großhadern, München, Deutschland
 
 

    Einleitung: Mit einer Häufigkeit von 1,5% bis 23% ist die Anastomoseninsuffizienz (AI) eine schwerwiegende Komplikation nach kolorektalen Eingriffen, die mit einer Inflammation einhergeht und die Morbidität und Mortalität erhöht. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie ist entscheidend für die Prognose. Hier könnten sensitive Marker hilfreich sein. Bisher existieren wenige Arbeiten, die Calprotectin im Serum (CIS) als Marker für postoperative Infektion untersuchen.

    Ziele: Ziel dieser Studie ist es, den normalen postoperativen Verlauf von CIS mit dem von Leukozyten, CRP, Laktat und PCT zu vergleichen.

    Methodik: In dieser prospektiven, monozentrischen Studie wurden alle Biomarker präoperativ sowie am ersten, dritten und fünften postoperativen Tag (POD) gemessen. Ziel war der postoperative Verlauf des CIS im Vergleich zu Leukozyten, CRP, PCT und Laktat zu bestimmen. Der CIS wurde zwischen gutartigen und bösartigen Erkrankungen sowie zwischen Patienten mit und ohne Komplikationen verglichen.

    Ergebnis: Es wurden 145 Patienten (68 Männer, 77 Frauen/ 69±12 [Min 31 – Max 91] Jahre Durchschnittsalter / 49 benigne, 96 maligne) eingeschlossen. Die postoperativen CIS Werte waren signifikant höher als die perioperativen P<0,05. Zusätzlich zeigte sich die CIS Werte bei malignen Erkrankungen präoperativ signifikant höher als bei benignen Erkrankungen P<0,05. An allen 3 postoperativen Messpunkten (POD1, POD3, POD5) zeigte sich ein signifikant höherer CIS Wert in der Gruppe mit Komplikationen als in der Gruppe ohne Komplikation P<0,05.

    Schlussfolgerung: Aufgrund der Spezifität von Calprotectin im Darm könnte möglicherweise das postoperativ gemessene CIS ein zukünftiger Marker für postoperative Komplikationen seien.


    Publication History

    Article published online:
    04 September 2025

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