Z Gastroenterol 2025; 63(08): e603-e604
DOI: 10.1055/s-0045-1811076
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Endo Safe: Risiken erkennen, Komplikationen vermeiden Freitag, 19. September 2025, 09:41 – 10:53, Seminarraum 6 + 7

Erste klinische Erfahrungen beim Einsatz eines neuen Vacuumfolienstents am oberen GIT

Authors

  • M Kantowski

    1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • G Loske

    2   Marienkrankenhaus Hamburg, Allgemein, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
 
 

    Einführung: Die endoskopische Leckagetherapie im Gastrointestinaltrakt durch Metallstents oder endoskopische Vakuumtherapie ist seit vielen Jahren fest etabliert. Die Kombination aus selbstexpandierenden Metallstent überzogen mit einem Segment Polyurethanschwamm ist seit einigen Jahren kommerziell erhältlich (VacStent). Wir berichten über die ersten klinischen Erfahrungen mit der Kombination aus selbstexpandierender Metallstent und einer Ummantelung aus offenporiger Drainagefolie (Suprasorb CNP Drainage).

    Material und Methoden: Es wurden sechs Patienten mit Leckage nach Resektion im oberen Gastrointestinaltrakt mit einem Vacfolienstent versorgt. Als Grundlage wurde ein komplett gecoateter Oesophagusstent verwendet. Ein Drainageschlauch ist mit der mittig auf dem Stent fixierten Drainagefolie verbunden und wird nasal ausgeleitet. Daran wird durch eine elektronische Pumpe ein Unterdruck angelegt. Die beiden Stenttulpen verblieben ohne Folie. Der Vacfolienstent (VFS) wird einfach nach Verjüngung durch Zug am vorderen und hinteren Tulpenfaden verschmälert und dann unter endoskopischer Sicht vor Ort gezogen. Es ist kein spezielles Einführsystem erforderlich.

    Ergebnisse: Die Stentapplikation ließ sich bei allen 6 Patienten technisch gut durchführen. Nach Pausieren des Sogs war es bei allen 6 Patienten gut möglich zwischen Ösophaguswand und VFS mit einem Feinkaliberendoskop (XP, Firma Olympus) die Leckage auf Ihre Abheilung bei noch liegendem Stent zu untersuchen. Bei 1 von 6 Patienten wurde nach 3 Wochen bei immer noch nicht abgeheilter Leckage der VFS einmal entfernt und durch einen Neuen für weitere 2 Wochen ersetzt. Bei 4 von 6 Patienten gelang es mit dem VFS die Leckage erfolgreich zur Abheilung zu bringen. Bei zwei Patienten (2 Jahre alte Leckage der Gastroenterostomie und Torsion Magenconduit) gelang die Leckageabheilung nicht. Die Therapiedauer betrug im Median 16 Tage (range 8-28 Tage).

    Schlussfolgerung: Die Kombination aus selbstexpandierenden Metallstent und Vakuumtherapie mit Hilfe einer offen porigen Drainagefolie im mittleren Stentanteil scheint Vorteile zu bieten. Durch eine Pausierung der Sogleistung an der Pumpe kann die endoskopische Kontrolle des Heilungsprozesses ohne Stententfernung oder -wechsel sehr gut durchführt werden. Der Stent kann deutlich länger liegen als ein Stent mit schwarzem Schwamm und die Entfernung ist technisch leichter.


    Publication History

    Article published online:
    04 September 2025

    © 2025. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag KG
    Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany