Z Gastroenterol 2025; 63(08): e625
DOI: 10.1055/s-0045-1811113
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
High-End im oberen GI-Trakt: Intervention zwischen Innovation und Routine Donnerstag, 18. September 2025, 15:50 – 17:02, Vortragsraum 11

EUS-Directed Transduodenal ERCP (EDDE): Eine multizentrische Studie

Authors

  • R Hosari

    1   RKH Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland
  • R Khan

    2   Mayo Clinic, Rochester, Vereinigte Staaten
  • R Roshanshad

    3   John Hopkins Hospital, Baltimore, Vereinigte Staaten
  • M Khashab

    3   John Hopkins Hospital, Baltimore, Vereinigte Staaten
  • R Law

    2   Mayo Clinic, Rochester, Vereinigte Staaten
  • K Caca

    1   RKH Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland
  • A Wannhoff

    1   RKH Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland
 
 

    Einleitung: Patienten mit maligner Magenausgangsstenose können erfolgreich mittels Endosonographie(EUS)-gestützter Gastroenterostomie (EUS-GE) behandelt werden. Hierzu erfolgt eine Anastomose zwischen Magen und Duodenum oder oberen Jejunum mit Hilfe eines Lumen-aposing Metallstents (LAMS). Liegt zeitgleich eine Cholestase aufgrund einer malignen Gallengangsobstruktion vor und kann die Papille endoskopisch nicht erreicht werden, muss auf alternative Drainageverfahren zurückgegriffen werden. Eine Möglichkeit kann dabei der transduodenale Zugang zur Papille über die LAMS-Anastomose sein (sog. EDDE: EUS-directed transduodenal ERCP).

    Ziele: Untersuchung des technischen Erfolgs und der möglichen Komplikationen der transduodenalen ERCP über die LAMS-Anastomose.

    Methodik: Internationale, retrospektive Multizenterstudie zur Evaluation der EDDE-Prozedur bei Patienten mit Magenausgangsstenose. Patienten mit postoperativ veränderter Antomie des oberen Gastrointestinaltrakts waren ausgeschlossen. Patienten wurden retrospektiv an den Zentren RKH Klinikum Ludwigsburg, Mayo Clinic Rochester (USA) und John Hopkins Hospital Baltimore (USA) identifiziert. Zielkriterien waren Prozedur-assoziierte Kriterien wie technischer Erfolg und Adverse Events (AE).

    Ergebnis: Insgesamt wurden 20 Patienten eingeschlossen. Das mittlere Alter lag bei 66 Jahren. In 19 Fällen lag eine maligne Magenausgangstenose und in einem Fall eine benige Stenose vor. Die EUS-GE erfolgte im median 36,5 Tage vor der EDDE und nur bei einem Patienten erfolgte eine "single-session EDDE". Bei 9 Patienten wurde ein 20 mm LAMS und bei 11 Patienten ein 15 mm LAMS eingesetzt. Die EDDE war bei 19 / 20 Fällen erfolgreich. In einem Fall konnte die Papille aufgrund der Tumorinfiltration auch über den LAMS nicht erreicht werden. In 14 Fällen war bereits zuvor eine ERCP erfolgt und in 2 Fällen eine PTCD, während nur in 4 Fällen keine vorhergehende biliäre Intervention erfolgt war. Der LAMS wurde zuvor in 3 Fällen fixiert. In einem Fall kam es zur LAMS-Dislokation während der EDDE, die erfolgreich endoskopisch therapiert werden konnte.

    Schlussfolgerung: Die transduodenale ERCP ist eine sichere und in vielen Fällen erfolgreiche Prozedur, die im Gegensatz zur anderen EUS-Verfahren die "native" Anatomie der Gallenwege bewahrt. Besonders interessant könnte die Prozedur zum Wechsel zuvor eingebrachter Stents sein.


    Publication History

    Article published online:
    04 September 2025

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