Z Gastroenterol 2025; 63(08): e628
DOI: 10.1055/s-0045-1811118
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Endoskopische Interventionen im unteren GI-Trakt: Vom Lumen zur Lösung Donnerstag, 18. September 2025, 11:45 – 13:05, Seminarraum 6 + 7

Vergleich der Unterwasser- und konventionellen endoskopischen Submukosadissektion: Eine retrospektive Analyse aus einem deutschen High-Volume-Zentrum

Authors

  • M Ayoub

    1   St. Josef Hospital – Ruhr-Universität-Bochum, Bochum, Deutschland
  • S Nagl

    2   Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
  • C Römmele

    2   Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
  • H Messmann

    2   Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
  • A Ebigbo

    1   St. Josef Hospital – Ruhr-Universität-Bochum, Bochum, Deutschland
 
 

    Einleitung: Die endoskopische Submukosa Dissektion (ESD) ist mittlerweile eine etablierte Methode für die Abtragung früher Neoplasien im Gastrointestinaltrakt (GIT). Eine Weiterentwicklung der ESD ist die sogenannte Saline-Immersion Therapeutic Endoscopy (SITE) bei der die Abtragung der Läsion unter isotoner Kochsalzlösung durchgeführt wird. Mögliche Vorteile sind der zügigere Eintritt in die Submukosa sowie die geringere intraprozedurale Komplikationsrate, insbesondere Blutungen in die Submukosa.

    Ziel: Ziel dieser retrospektiven Analyse war es, die Effektivität und Sicherheit der uESD mit der konventionellen ESD (cESD) zu vergleichen.

    Methodik: In einer retrospektiven Analyse wurden die Daten von 72 Patienten ausgewertet, die entweder eine uESD (n=36) oder eine cESD (n=36) erhielten. Um die Gruppen vergleichbar zu machen, wurden Patienten mit ähnlicher Lokalisation der Läsion (z. B. Magen, Kolon, Rektum) und ähnlicher Läsionsgröße in die Analyse eingeschlossen. Zur Validierung dieser Auswahl wurde ein Propensity Score Matching (PSM) durchgeführt, das bestätigte, dass keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen bestanden. Anschließend wurden Behandlungszeit, Komplikationsrate, En-BlocResektionsrate, R0-Resektionsrate und Rezidivrate verglichen.

    Ergebnisse: Die mediane Läsionsgröße betrug 40×30 mm für uESD und 45×30 mm für cESD (p>0.05). Die mediane Unerschungszeit war vergleichbar (uESD: 77 Minuten, cESD: 75 Minuten, p=0.088). Die enbloc-Resektionsrate lag in beiden Gruppen bei 100%, und die R0-Resektionsrate betrug 94,4%

    (uESD) vs. 91,7% (cESD). Die Komplikationsrate war gering (uESD: 2,8%, cESD: 5,6%). Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt.

    Zusammenfassung: Die Unterwasser-ESD ist eine ebenso effektive und sichere Methode wie die konventionelle ESD. Beide Techniken erzielen hohe technische und klinische Erfolgsraten bei niedrigen Komplikationsraten. Die uESD bietet eine vielversprechende Alternative zur cESD, insbesondere in erfahrenen Händen.


    Publication History

    Article published online:
    04 September 2025

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