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DOI: 10.1055/s-0045-1811127
Wird eine Qualitätsverbesserung in der EUS durch Implementierung der ESGE-Leitlinie erreicht? – Vorläufige Ergebnisse einer europäischen Multizenter-Studie
Authors
Einleitung: Die European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) widmet der Qualitätsverbesserung in der Endoskopie seit mehreren Jahren zunehmend ihre Aufmerksamkeit. In 2017 wurde eine ESGE-Leitlinie mit der Festlegung sog. key performance measures (KPMs) veröffentlicht mit dem Ziel, die Untersuchungsqualität durch standardisierte Parameter zu verbessern.
Ziele: Ziel dieser Multizenter-Studie ist es zu erfassen, welchen Einfluss die Veröffentlichung und Umsetzung der ESGE-Leitlinie zur Qualitätsverbesserung auf die Leistung von Endoskopikern hat.
Methodik: Die Studie umfasst drei akademische Lehrkrankenhäuser (Warendorf (W), Ibbenbüren (I) und Trier (T)) sowie drei Universitätskliniken (Münster (M), Kiel (K) und Kopenhagen (C)). Primärer Endpunkt ist die Häufigkeit der Gewinnung einer diagnostischen Gewebeprobe der EUS-FNA/FNB, sekundärer Endpunkt ist die adäquate endosonographische Beschreibung sog. „landmarks“. Als weiteren secondary endpoint beziehen wir das Vorliegen der Aufklärungen der Untersuchungen mit ein.
Es wurden drei Patientengruppen gebildet:
-
Vor Implementierung der Leitlinie (retrospektiv, Grp. I)
-
Nach Implementierung der Leitlinie, ab 10/2018 (retrospektiv, Grp. II)
-
Nach Implementierung der Leitlinie (prospektiv, Grp. III)
Für die Berechnung der Fallzahlplanung wird davon ausgegangen, dass die Rate in Gruppe I 78% und in den Gruppen II und III 88% beträgt.
Ergebnisse: Die vorläufigen Daten wurden bisher in 3 / 6 Krankenhäusern (W, M, I) gesammelt. Häufigkeitsraten der Gewinnung einer diagnostischen Gewebeprobe ([Abb. 1]):
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77,6%, 91,7% und 85% für W
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92,5%, 84% und 82% für M
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84%, 80% und 92,9% für I
Die adäquate Beschreibung der EUS-landmarks ([Abb. 2]):
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87,8%, 86,9% und 90% für W
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71,7%, 56% und 68% für M
-
58%, 98,% und 100% für I




Aufklärungen vor EUS-Eingriffen wurden in 94 – 98% der Fälle durchgeführt.
Schlussfolgerung: Die Häufigkeit der adäquaten Beschreibung von landmarks bei der EUS hat sich in 2/3 Zentren nach Veröffentlichung der ESGE-Leitlinie verbessert und den KPM von 90% erreicht. Eine hohe Standardisierung mithilfe von Textbausteinen könnte hierbei von Nutzen gewesen sein. Die etwas geringeren Werte des Zentrums M könnte durch vorherige Endosonographien in anderen Zentren oder die Durchführung von CTs eine Erklärung sein. Die Rate zur Gewinnung einer diagnostischen Gewebsprobe verbesserte sich in 2/3 Zentren. Die Aufklärungen zu den Untersuchungen lagen grundsätzlich vor.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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