Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0045-1811456
Heilpflanzen aus den Alpen: Antimikrobielle und wundheilungsfördernde Potenziale ausgewählter Lamiaceae- und Rosaceae-Arten
Authors
Sekundäre Pflanzenstoffe wie Phenole, Terpene und Steroide schützen Pflanzen vor Pathogenen und oxidativem Stress [1] [2] [3]. Phenole tragen wesentlich zur Wundheilung bei, indem sie oxidativen Stress in Hautzellen reduzieren, entzündungsfördernde Prozesse eindämmen und die Proliferation sowie Differenzierung dieser Zellen fördern. Gleichzeitig wirken sie antimikrobiell und unterstützen so die Geweberegeneration insbesondere bei chronischen oder schlecht heilenden Wunden [4] [5] [6] [7].
Im Fokus der Studie standen 15 Pflanzenarten aus den Familien Asteraceae, Rosaceae und Lamiaceae, gesammelt in alpinen Regionen Österreichs und Italiens. Zur Gewinnung der Extrakte wurde getrocknetes Pflanzenmaterial mittels Soxhlet, Ultraschall und gepulstem elektrischen Feld extrahiert. Anschließend erfolgte eine Charakterisierung des dermatologischen Potenzials mithilfe von HPLC-MS und HPLC-DAD, Minimum Inhibitory Concentration-Tests, chemischen und zellbasierten Antioxidans-Assays sowie Scratch-Assay mit Keratinozyten (HaCaT-Zellen).
Phytochemische Analysen zeigten, dass Lamiaceae-Extrakte den höchsten Gesamtphenolgehalt aufwiesen, gefolgt von Rosaceae und Asteraceae. Besonders Rubus idaeus und Origanum vulgare zeigten starke antioxidative Wirkungen. Eine signifikante Hemmung von Staphylococcus epidermidis und Pseudomonas aeruginosa wurde bei Rosaceae- und Lamiaceae-Extrakten, insbesondere bei Alchemilla xanthochlora und Satureja montana, beobachtet. Im Scratch-Assay förderten niedrige Konzentrationen von Lamiaceae-Extrakten besonders aus Satureja montana, Melissa officinalis und Thymus vulgaris signifikant die Zellmigration und den Wundverschluss. Im Vergleich der verschiedenen Extraktionsmethoden wurde gezeigt, dass konventionelle Verfahren innovativen in nichts nachstehen.
Diese Ergebnisse unterstreichen das therapeutische Potenzial ausgewählter Lamiaceae- und Rosaceae-Pflanzen als Quelle bioaktiver Substanzen für die Entwicklung innovativer dermatologischer Behandlungsansätze.
Diese Arbeit wurde unterstützt/finanziert durch: Interreg Italien-Österreich, Projekt NETTLE (Projekt 7081_023 NETTLE ITAT-11-007)
-
Literatur
- 1 AlSheikh HMA. et al. Antibiotics (Basel) 2020; 9: 480
- 2 Cowan MM.. Clin Microbiol Rev 1999; 12: 564-582
- 3 Subramani R. et al. 3 Biotech 2017; 7: 172
- 4 Trouba KJ. et al. Toxicol Appl Pharmacol 2002; 4: 665-673
- 5 Demidchik V.. Environ Exp Bot 2015; 109: 212-228
- 6 Dunnill C. et al. Internatl Wound J 2017; 1: 89-96
- 7 Melguizo-Rodríguez L. et al. Foods 2021; 10: 1642
Publication History
Article published online:
08 September 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
-
Literatur
- 1 AlSheikh HMA. et al. Antibiotics (Basel) 2020; 9: 480
- 2 Cowan MM.. Clin Microbiol Rev 1999; 12: 564-582
- 3 Subramani R. et al. 3 Biotech 2017; 7: 172
- 4 Trouba KJ. et al. Toxicol Appl Pharmacol 2002; 4: 665-673
- 5 Demidchik V.. Environ Exp Bot 2015; 109: 212-228
- 6 Dunnill C. et al. Internatl Wound J 2017; 1: 89-96
- 7 Melguizo-Rodríguez L. et al. Foods 2021; 10: 1642