Zeitschrift für Phytotherapie 2025; 46(S 01): S16
DOI: 10.1055/s-0045-1811461
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Wacholderbeeröl führt zu Verbesserung der Beschwerden bei dyspeptischen Beschwerden wie Krämpfen im Magen-Darm-Bereich, Blähungen und Völlegefühl

Authors

  • U Albrecht

    1   Mediconomics GmbH, Hannover, Deutschland
  • A Madisch

    2   Centrum Gastroenterologie Bethanien, Agaplesion Krankenhaus Bethanien, Frankfurt a.M., Deutschland
  • N Lonnemann

    1   Mediconomics GmbH, Hannover, Deutschland
  • L Schablauer

    1   Mediconomics GmbH, Hannover, Deutschland
 

Einleitung Wacholder (Juniperus communis L.) wird in der Phytotherapie aufgrund seines hohen Gehalts an bioaktiven ätherischen Ölen mit einem Anteil von 0,8–2,0% häufig eingesetzt. Die Inhaltsstoffe des Wacholders sind für ihre verdauungsfördernde, entzündungshemmende und harntreibende Wirkung bekannt. Ergebnisse dieser randomisierten, placebokontrollierten klinischen Studie sollten den Nachweis der Wirksamkeit und Sicherheit erbringen und die klinische Anwendbarkeit weiter vertiefen.

Methoden Die klinische Prüfung wurde gemäß den Standards der Guten Klinischen Praxis (GCP) durchgeführt. An der Studie sollten bis zu 100 mit der Teilnahme einverstandene Patienten beiderlei Geschlechts im Alter von 18–60 Jahren teilnehmen, die an dyspeptischen Beschwerden leiden. Im Rahmen der Studie erfolgte je nach Prüfarm die Einnahme der Studienmedikation (1 Weichkapsel Wacholderbeeröl oder 1 Tablette Placebo) einmal täglich über einen Zeitraum von 4 Wochen. Von der Studienteilnahme ausgeschlossen waren Patienten mit Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus oder nachgewiesener Diagnose einer organischen Ursache für die dyspeptischen Beschwerden. Als Hauptzielparameter diente der Summenscore aus Beschwerden im Oberbauch, Druck- und Völlegefühl als „Percent Change from Baseline” (Vergleich V3 zu V1).

Ergebnisse Es wurden 75 Patienten (38 Wacholderbeeröl; 37 Placebo) analysiert. Der Hauptzielparameter zeigte nach 28 Tagen (V3) einen signifikant stärkeren prozentualen Beschwerderückgang in der Wacholderbeeröl-Gruppe im Vergleich zu Placebo (p<0,001). Ähnliches spiegelt sich auch in den Arzturteilen zur Wirksamkeit wider. Der Effekt zeigt sich bereits zur Visite 2 (Tag 14, p=0,001) und bleibt bis zur Visite 3 (Tag 28, p<0,001) stabil. Insgesamt traten 13 unerwünschte Ereignisse (UEs) auf, darunter kein schwerwiegendes (SUE).

Schlussfolgerung Wacholderbeeröl zeigte einen statistisch signifikant stärkeren Effekt im Vergleich zu Placebo und kann somit als nachgewiesen wirksam und sicher bewertet werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. September 2025

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