Vor ca. 50 Jahren hat die die Varroamilbe, Varroa destructor, mit dem Wirtswechsel von der asiatischen Honigbien (Apis cerana), auf die europäische Honigbiene (Apis mellifera), ihren Siegeszug von Asien nach Europa angetreten. Sie hat seither wenig Gegenwehr
erfahren und stellt bis heute eines der, wenn nicht das, größte Problem der Imkerschaft
dar. Eine evolutive Anpassung der europäischen Honigbienen an diesen Parasiten ist
zu beobachten aber, mit Ausnahme vereinzelter Populationen, können Bienenvölker ohne
Behandlung und Fürsorge durch die Imker nicht mehr eigenständig überleben. Herkömmliche
Behandlungsmethoden, ob chemische Akarizide, organischen Säuren oder in neuerer Zeit
biotechnische Methoden bergen alle ihre Tücken. Sie scheinen in eine Sackgasse zu
führen oder sind nur für erfahrene Imker geeignet. Vor einigen Jahren wurde die Wirksamkeit
von Lithiumsalzen gegen die Varroamilbe durch einen Zufall entdeckt und könnte einen
neuen Hoffnungsträger darstellen [1]. Aufgrund der problematischen Zulassung von Lithiumchlorid in Deutschland, auf dem
viele der ersten Forschungsergebnisse beruhen, hat sich der Fokus der letzten Jahre
auf Lithiumcitrat verschoben. Bei Feldversuchen zur Wirksamkeit und Dosisfindung an
zwei Standorten im Spätsommer 2024 konnte eine Wirksamkeit von bis zu 98% bei brutfreien
Völkern erreicht werden. In der Präsentation werden die Ergebnisse der aktuellen,
im Spätsommer 2025 laufenden, Versuche vorgestellt, die die Untersuchung der Wirksamkeit
und Bienenschädlichkeit bei Völkern mit Brut zum Ziel hatten. Sollten sich die bisher
vielversprechenden Ergebnisse weiter bestätigen, könnte sich hieraus die Perspektive
auf Lithiumcitrat als Behandlungsmittel gegen Varroa mit Anwendungsempfehlung ergeben.
Die Spätsommerbehandlung ließe sich einfach mit dem Auffüttern zu Jahresende verbinden,
wäre ungefährlich und ohne Rückstandsproblematik, bei geringer Schädigung der Völker.