Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S3
DOI: 10.1055/s-0045-1812176
Abstracts
Mündliche Beiträge

Simple Transposition der großen Arterien: Einflus der pränatalen Diagnose auf das postnatale Outcome

Authors

  • P Hintz

    1   Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität, Zentrum f. pränatale Medizin und fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • M Schäfer

    1   Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität, Zentrum f. pränatale Medizin und fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • A Kurkevych

    1   Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität, Zentrum f. pränatale Medizin und fetale Therapie, Gießen, Deutschland
    2   Ukrainian Children's Cardiac Center (UCCC), Prenatal Diagnosis Unit, Department of Pediatric Cardiology, Kiew, Ukraine
  • K Klebe

    1   Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität, Zentrum f. pränatale Medizin und fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • L Rüblinger

    3   Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität, Pädiatrische Kardiologie, Gießen, Deutschland
  • A Wolter

    1   Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität, Zentrum f. pränatale Medizin und fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • I Bedei

    1   Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität, Zentrum f. pränatale Medizin und fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • J Reitz

    4   Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität, Herz-, Kinderherz- und Gefäßchirurgie, Gießen, Deutschland
  • A Windhorst

    5   Justus-Liebig-Universität, Institut für Medizinische Informatik, Gießen, Deutschland
  • R Axt-Fliedner

    1   Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität, Zentrum f. pränatale Medizin und fetale Therapie, Gießen, Deutschland
 
 

    Hintergrund Die Transposition der großen Gefäße mit intaktem Interventrikularseptum (TGA-IVS) hat, besonders bei restriktivem Foramen Ovale, einen kritischen postnatalen Verlauf. Das Ziel der Zwei-Center-Studie war die Beurteilung des Einflusses der pränatalen Diagnose auf das perinatale Outcome bei TGA-IVS-Patienten.

    Methoden Alle 163 Patienten mit TGA-IVS, zwischen 2010 und 2023 an zwei tertiären Zentren diagnostiziert und behandelt, wurden in 2 Gruppen geteilt: I pränatal (n=71) und II postnatal (n=92) diagnostiziert. Das postnatale Outcome wurde retrospektiv analysiert.

    Ergebnisse Alle TGA-IVS-Neugeborenen waren auf der kardialen Intensivstation. In pH (7.28±0.11 vs. 7.29±0.8, p=0.62) und SaO2 (63±19% vs. 62±15%, p=0.19) lag bei Aufnahme kein signifikanter Unterschied vor. Präoperativ hatten Neugeborene der pränatalen Gruppe eine signifikant kürzere Beatmungszeit (0.76±1.33 vs. 1.84±3.00 Tage, p=0.005) und geringere Inotropika-Notwendigkeit (14.1% vs. 30.4%, p=0.016). Die Rashkind-Intervention wurde in der pränatalen Gruppe im Median am ersten Lebenstag durchgeführt mit signifikant geringerer Häufigkeit (40.8% vs. 60.9%, p=0.012). Das durchschnittliche Alter bei Arterieller-Switch-Operation (ASO) (3.5±5.1 vs. 12.9±26.1, p<0.001) und die Intensivstations-Aufenthaltsdauer (15.2±12.3 vs. 17.7±13.4 Tage, p=0.024) waren in Gruppe I signifikant niedriger. Die präoperative Mortalität war in der postnatalen Gruppe nicht-signifikant höher (2.2% vs. 1.4%, p=1), ebenso die frühe postoperative Mortalität (4.4% vs. 1.4%, p=0.39). Das Gesamt-Überleben der pränatalen Gruppe betrug 97.2%, das der postnatalen 93.5%.

    Schlussfolgerung Die pränatale Diagnose bei simpler TGA-IVS erlaubt frühe Rashkind – Intervention bei restriktivem Foramen Ovale und reduziert die Interventions-Notwendigkeit aufgrund frühzeitiger ASO. Präoperativer und postoperativer Verlauf sind in pränataler Gruppe günstiger, mit kürzerem Intensivstations-Aufenthalt und höherer Überlebensrate.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    16. Oktober 2025

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