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DOI: 10.1055/s-0045-1812195
Ultraschallgeführter Interkostalblock zur Behandlung von Interkostalneuralgien der Schwangerschaft
Authors
Hintergrund Die Interkostalneuralgie (ICN) in der Schwangerschaft ist eine seltene, wenig bekannte Erkrankung. Aufgrund fehlender Evidenz existiert kein Konsens über wirksame therapeutische Strategien. Ziel dieser Studie war es, die Durchführbarkeit und Wirksamkeit der ultraschallgesteuerten Interkostalblockade (UG-ICB) mit Ropivacain bei schwangeren Patientinnen mit ICN zu untersuchen.
Methoden Retrospektiv wurden 17 Schwangere ausgewertet, die zwischen Mai 2017 und September 2024 am Universitätsklinikum Bonn wegen starker einseitiger Brust- oder Flankenschmerzen vorstellig wurden und bei denen eine ICN diagnostiziert wurde. Die UG-ICB wurde unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Beurteilt wurden die Schmerzlinderung, der Bedarf an Wiederholungsinfiltrationen sowie das Auftreten unerwünschter Ereignisse.
Ergebnisse Alle Patientinnen berichteten über eine sofortige Schmerzlinderung nach der UG-ICB. Bei zwei Frauen kam es zu einem Rezidiv der Beschwerden, sodass eine zweite Infiltration notwendig war. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, insbesondere fetale Komplikationen, traten nicht auf. Eine Patientin berichtete über selbstlimitierende Kopfschmerzen 5 Minuten nach der Infiltration. Zwei Patientinnen gaben einen metallischen Geschmack während der Applikation an.
Schlussfolgerung Die ultraschallgesteuerte Interkostalblockade mit Ropivacain ist bei schwangeren Patientinnen mit ICN eine durchführbare, sichere und effektive Therapieoption. Sie ermöglicht eine rasche und deutliche Schmerzlinderung bei gleichzeitig minimalem Risiko für den Fet. Weitere prospektive Untersuchungen sind notwendig, um die Behandlung dieser seltenen Erkrankung weiter zu optimieren.
Publication History
Article published online:
16 October 2025
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