Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S10-S11
DOI: 10.1055/s-0045-1812196
Abstracts
Mündliche Beiträge

Senologische Diagnostik mittels Point-of- Care Ultraschall – eine Reliabilitätsstudie

Authors

  • F Recker

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • C Ludwig

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • G Nowozin

    2   Gyncolleg Weserland, Bad Oeynhausen, Deutschland
  • K Winkler

    3   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Senologie und Brustzentrum, Deutschland
  • A Abramian

    3   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Senologie und Brustzentrum, Deutschland
  • A Faridi

    3   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Senologie und Brustzentrum, Deutschland
  • R Plöger

    2   Gyncolleg Weserland, Bad Oeynhausen, Deutschland
 
 

    Hintergrund Ultraschall stellt ein etabliertes bildgebendes Verfahren zur Abklärung palpabler Befunde in der Senologie dar. Die Einführung mobiler Point-of-Care-Ultraschallsysteme (POCUS) mit hoher Flexibilität und geringerem Ressourceneinsatz eröffnet neue diagnostische Perspektiven, insbesondere im intraoperativen Setting sowie in strukturell unterversorgten Regionen. Ziel dieser Studie war es, die diagnostische Leistungsfähigkeit eines tragbaren Handheld-Ultraschallsystems im Vergleich zu einem etablierten High-End-System systematisch zu evaluieren.

    Methoden In diese prospektive Vergleichsstudie wurden 100 sonographisch auffällige Befunde aus einem zertifizierten Brustzentrum sowie einer senologischen Schwerpunktpraxis in Nordrhein-Westfalen eingeschlossen. Die Befunde wurden jeweils mittels eines Handheld-Systems (Butterfly Network) sowie eines High-End-Ultraschallsystems (GE Healthcare Voluson e10) durch erfahrene Untersucher erfasst. Die Beurteilung erfolgte anhand der BI-RADS-Dignitätskriterien. Quantitative Messungen und die Klassifikation wurden dokumentiert.

    Ergebnisse Alle eingeschlossenen Befunde konnten mit beiden Systemen adäquat dargestellt werden. Die BI-RADS-Klassifikation stimmte in 100% der Fälle überein. Die quantitativen Messungen zeigten eine hohe Korrelation zwischen den beiden Systemen (Pearson r>0,9). Bland-Altman-Analysen belegten eine enge Übereinstimmung ohne systematische Abweichungen.

    Schlussfolgerung Die Ergebnisse dieser Studie belegen die hohe diagnostische Übereinstimmung zwischen einem mobilen Handheld-Ultraschallsystem und einem High-End-System in der senologischen Diagnostik. Die Kombination aus hoher Mobilität, kurzen Vorbereitungszeiten und vergleichbarer diagnostischer Genauigkeit könnte insbesondere in intraoperativen Situationen sowie in infrastrukturell schwächer entwickelten Regionen eine qualitativ hochwertige Versorgung ermöglichen. Weitere Studien zur Evaluierung klinischer Outcomes im Routineeinsatz erscheinen sinnvoll.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    16. Oktober 2025

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