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DOI: 10.1055/s-0045-1812205
Die Dresdner Ultraschallmodelle aus Agar-Agar:Evaluation zweier Modelle zur Stanzbiopsie bzw. Punktion solider Befunde sowie von Gefäßen
Authors
Hintergrund Ultraschall-gestützte Punktionen gehören zu den anspruchsvollsten Verfahren inbesondere der Kopf-Hals-Sonographie. Kommerzielle Trainingsphantome sind jedoch teuer und limitiert verfügbar. Nach Entwicklung zweier kostengünstiger Dresdner Agar-Agar-Modelle zur Punktion solider Strukturen (Modell 1) und von Gefäßen (Modell 2) wurden diese evaluiert.
Methoden In einer Querschnittsuntersuchung testeten 60 Ärzt:innen (54% Assistenz-, 46% Fachärzt:innen;Ø 5,2 Berufsjahre) beide Modelle. Mittels eines standardisierten Fragebogens wurden u.a. Handhabung, sonographische Darstellbarkeit, Realitätsnähe und Zufriedenheit sowie Ausbildungseignung auf einer sechsstufigen Likert-Skala (1=sehr gut, 6=ungenügend) erfasst. Die statistische Analyse erfolgte mittels Mittelwert±SD, Welch-t-Test (Gesamtscore) und Spearman-Korrelation zu den Berufsjahren (α=0,05). Freitexte wurden inhaltsanalytisch gruppiert.
Ergebnisse Insgesamt wurden 597 Einzelbewertungen ausgewertet. Alle gemeinsamen Items wurden sehr gut bis gut bewertet (1,1 – 2,8). Der Gesamtscore unterschied sich nicht signifikant (Modell 1: 1,54±0,44; Modell 2: 1,72±0,47; p=0,14). Die Gefäßpunktion erhielt in Modell 2 eine Bewertung von 1,58±0,79. Es zeigte sich keine Korrelation zwischen Berufserfahrung und Gesamtscore (ρ=-0,02; p=0,90). Freitexte hoben insbesondere den Wunsch nach realistischeren Hautoberflächen und elastischeren Gefäßschläuchen hervor.
Schlussfolgerung Die Agar-Agar-Modelle stellen eine kosteneffiziente, in<2h herstellbare Alternative zu kommerziellen Phantomen dar und werden von Nutzer:innen sehr gut akzeptiert. Somit können Punktionen solider Läsionen, Stanzbiopsien und Gefäßpunktionen effektiv und vielfach geübt werden. Künftige Verbesserungen sollten Materialsteifigkeit und Oberflächenhaptik optimieren, um Realitätsnähe und Trainingseffekt weiter zu erhöhen.
Publication History
Article published online:
16 October 2025
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