Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S34-S35
DOI: 10.1055/s-0045-1812258
Abstracts
Posterbeiträge

Normbasierte Z-Score-Analyse fetaler Herzdimensionen bei Pulmonalklappenatresie mit intaktem Ventrikelseptum (PAIVS)

Authors

  • R Axt-Fliedner

    1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKGM, Abteilung für Pränatale Medizin und Fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • K Klebe

    1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKGM, Abteilung für Pränatale Medizin und Fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • A Wolter

    1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKGM, Abteilung für Pränatale Medizin und Fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • I Bedei

    1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKGM, Abteilung für Pränatale Medizin und Fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • L Freiberger

    1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKGM, Abteilung für Pränatale Medizin und Fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • E Widriani

    1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKGM, Abteilung für Pränatale Medizin und Fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • D Polidori

    1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKGM, Abteilung für Pränatale Medizin und Fetale Therapie, Gießen, Deutschland
  • J Reitz

    2   Klinik für Herz-, Kinderherz- und Gefäßchirurgie, Gießen, Deutschland
  • A Kurkevych

    1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKGM, Abteilung für Pränatale Medizin und Fetale Therapie, Gießen, Deutschland
    3   Klinik für Kinderkardiologie, UCCC, Abteilung für Pränatale Diagnostik, Kiew, Ukraine
 
 

    Hintergrund Ziel dieser Arbeit war die normbasierte Analyse fetaler Herzdimensionen mittels Z-Scores.

    Methoden In dieser retrospektiven Studie wurden echokardiographische Daten von 30 Feten mit PAIVS (153 Untersuchungen) analysiert. Für sechs kardiale Parameter, darunter Aorten-, Mitral-, Trikuspidal- und Pulmonalklappe (AoVA, MVA, TVA, PVA sowie für die links- und rechtsventrikuläre Länge (LVL, RVL) wurden Z-Scores berechnet.

    Ergebnisse Der mittlere Z-Score der PVA betrug -3,13 (SD 3,66), mit 62,7% der Werte außerhalb von±2 SD. Auch die TVA war deutlich reduziert (MW -1,97; SD 3,45); 67,4% lagen außerhalb des Normbereichs. Die RVL zeigte ebenfalls signifikant verminderte Z-Scores (MW -2,94; SD 3,36) mit 60,4% auffälliger Werte. Die LVL lag im Mittel bei -0,53 (SD 1,31), mit nur 17,8% abweichenden Werten. Für die MVA ergab sich ein mittlerer Z-Score von -0,50 (SD 1,63), während die AoVA mit 2,16 (SD 1,43) im oberen Normbereich lag.

    Der Vergleich der Z-Scores zwischen 2. und 3. Trimenon zeigte eine verlangsamte Zunahme der LVL (MW -0,05 vs. -0,88; p<0,001; d=0,73) sowie der TVA (MW -0,68 vs. -1,95; p=0,038; d=0,38).

    Dopplersonographisch zeigten sich keine Hinweise auf eine relevante Plazentainsuffizienz; die Werte der A. umbilicalis, A. cerebri media und der zerebro-plazentaren Quotienten lagen überwiegend im Normbereich. Der Mittelwert der maximalen Regurgitationsgeschwindigkeit an der TV nahm zwischen dem 2. und 3. Trimenon etwas zu (354,8 cm/s vs. 410,9 cm/s; p=0,053; d=0,40).

    Schlussfolgerung Wie zu erwarten, zeigen Feten mit PAIVS ausgeprägte morphologische Veränderungen des RV, sichtbar in stark reduzierten Z-Scores von PVA, TVA und RVL. Das verlangsamte Längenwachstum des LV unterstreicht den Einfluss der RV-Morphologie auch auf LV. Die steigende Trikuspidalrigurgitation könnte ein Hinweis auf erhaltene RV-Kontraktilität sein und sollte näher untersucht werden.


    Publication History

    Article published online:
    16 October 2025

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